MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein

Serienpower aus Hamburg

15.02.2022 | Rund 2,5 Millionen Euro an 14 Projekte

In der ersten Fördersitzung des Jahres hat das High End-Gremium der MOIN Filmförderung rund 2,5 Millionen Euro an 14 Projekte vergeben. Ganze 1,2 Millionen Euro gehen davon an sechs Serienproduktionen aus dem Film-Norden. Zu den Serienhighlights gehören ein Crime-Drama mit Fahri Yardim sowie ein Endzeitdrama auf Helgoland.

Helge Albers, Geschäftsführung der MOIN Filmförderung: „2022 beginnt ganz klar mit einem starken Aufschlag bei den High End-Serien. Mit den neuen Serienprojekten zeigt die Branche am Standort eindrucksvoll, welches Potenzial in der Hansestadt schlummert. Künftig werden wir bei den großen Streamern und Mediatheken mehr und mehr Serienstoffe aus Hamburg sehen. Allein sechs haben wir mit der aktuellen Förderrunde auf den Weg gebracht. Was daraus entstehen kann, sieht man aktuell bei der Doku-Serie „Reeperbahn Special Unit 65": 2020 konnten wir sie mit der gerade eingeführten Serienförderung unterstützen – und jetzt wird sie dem internationalen Fachpublikum auf der Berlinale präsentiert."

GEFÖRDERTE SERIEN

Regisseur Stephan Rick schickt Fahri Yardim in der High-End-Serie Die Quellen des Bösen (500.000 Euro, Wüste Medien, Hamburg) ins ehemalige Grenzgebiet nach Mecklenburg-Vorpommern. Eine ostdeutsche Ermittlerin und ihr neuer, westdeutscher Partner jagen hier im Jahr 1993 einen Serienmörder, dessen Spur sie in die Abgründe deutsch-deutscher Vergangenheit führt. Das Drehbuch zur Thriller-Serie schrieben die Hamburgerinnen Catharina Junk („Mittagsstunde") und Elke Schuch. Das Team wird dieses Jahr rund zwei Wochen in Hamburg und Schleswig-Holstein drehen. Geplant sind sechs Folgen.

Die Drama-Serie Davos (300.000 Euro, Letterbox Filmproduktion, Hamburg) des Regie-Duos Anca Miruna Lăzărescu und Jan-Eric Mack spielt im verwüsteten Europa des 1. Weltkriegs. Im Kontrast dazu erscheint der noble Bergkurort Davos wie eine Oase des Friedens. Doch in Wahrheit tobt hier ein unerbittlicher Agentenkrieg, in dem die Krankenschwester Johanna zwischen die Fronten gerät. Die Hauptrollen in der sechsteiligen Serie übernehmen voraussichtlich Jeanette Hain und David Kross. Das Drehbuch stammt von Adrian Illien und seinen Co-Autor*innen Julia Penner, Michael Sauter und Thomas Hess. Geplant sind drei Drehtage in Hamburg.

Mehr Serienstoff kommt mit Helgoland 513 (250.000 Euro, UFA Fiction, Potsdam): Unter der Regie von Robert Schwentke (u.a. „Flight Plan") verschanzt sich in naher Zukunft auf Helgoland eine kleine Gemeinschaft Überlebender einer Apokalypse, die den Rest der Welt überrollt und ins Chaos gestürzt hat. Das Drehbuch der achtteiligen Serie schrieb Schwentke gemeinsam mit Florian Wentsch und Veronica Priefer sowie Matthew Wilder und Yves Hensel. Das Team plant rund drei Wochen in der Förderregion zu drehen.

Während die Gebrüder Beetz mit ihrer Serie „Reeperbahn Special Unit 65" gerade auf der Berlinale unterwegs sind, steht schon das nächste Kiez-Projekt in den Startlöchern: Der FC St. Pauli – non established since 1910 (40.000 Euro, Gebrüder Beetz Filmproduktion, Hamburg) heißt die neue Doku-Serie um Hamburgs Fußballclub, an der das Hamburger Autorenteam Christian Bettges, Ina Kessebohm und Paul Wiederhold arbeitet.

60.000 Euro für die Projektentwicklung gehen an die Drama-Serie Passepartout (Leitwolf Filmproduktion, Hamburg) von den Autoren Johannes Rothe, Florian Vey und Co-Autorin Ipek Zübert, in der das Leben einer jungen Trickbetrügerin, einer Star-Galeristin und einer Kunstfälscherin nach dem brutalen Diebstahl eines Gemäldes völlig aus den Fugen gerät.

Drehbuchförderung gibt es für die Drama-Serie Leben (40.000 Euro, Fortune Cookie Film, Hamburg) von Ipek Zübert, die in Hamburg eine Familiengeschichte über mehrere Frauengenerationen erzählt.

DIE WEITEREN GEFÖRDERTEN FILME

Mit Hermine Huntgeburth, Nora Fingscheidt und Ute von Münchow-Pohl haben zudem drei große Hamburger Regisseurinnen Förderung erhalten. Die Projekte im Überblick:

Mit Die Heinzels - Neue Mützen, neue Mission (460.000 Euro, Akkord Film Produktion, Hamburg) steht das neueste Animationsabenteuer der kleinen Heinzelmännchen in den Startlöchern. Die Hamburger Regisseurin Ute von Münchow-Pohl nimmt hierfür erneut auf dem Regiestuhl Platz. Die deutsch-österreichische Koproduktion wird komplett in Hamburg animiert. Das Drehbuch kommt von Jan Strathmann.

Produktionsförderung in Höhe von 300.000 Euro geht an den Animationsfilm Tafiti – Ab durch die Wüste (300.000 Euro, Tradewind Pictures, Köln) von Regisseurin Nina Wels. In den Hamburger Red Parrot Studios finden 175 Animationsdrehtage statt. Das auf einer Kinderbuchreihe basierende Drehbuch schrieben Julia Boehme und Nicholas Hause.

In Hermine Huntgeburths neuem Drama Fellinger (180.000 Euro, Pandora Film Produktion, Köln) will ein Kellner zu Pandemiezeiten einen Roman schreiben. Er tritt dazu mit dem wichtigsten Lektor des Landes in Kontakt. Das Buch kommt von Friedrich Ani. Es wird mehrere Drehtage in der Förderregion geben.

Systemsprenger-Regisseurin Nora Fingscheidt übernimmt die Regie bei der Romanverfilmung The Outrun (150.000 Euro, Weydemann Bros., Hamburg). Hollywood-Star Saoirse Ronan spielt in dem Drama eine junge Frau, die frisch aus einer Entziehungskur kommt und an den Ort zurückkehrt, an dem sie aufgewachsen ist. Fingscheidt hat das Drehbuch gemeinsam mit Romanautorin Amy Liptrot geschrieben.

Regisseur und Autor Bruno Dumont begibt sich mit seinem neuen Film L'Empire (75.000 Euro, Red Balloon Film, Hamburg) ins Science Fiction-Genre und zeigt die Parallelwelt hinter der beschaulichen Fassade eines Fischerdorfs, die von Rittern der interplanetaren Imperien beherrscht wird.

Förderung im Bereich Projektentwicklung gibt es für zwei weitere Filmstoffe: Adina Pintilie, die 2018 mit „Touch Me Not" den goldenen Bären gewann, arbeitet an ihrem neuen Projekt Death and the Maiden (70.000 Euro, Manekino Film, Hamburg) um ein Paar in einer Beziehungskrise. Das Biopic Dolores (bauderfilm, Berlin) von Regisseur Marc Bauder um einen der größten Widerstandskämpfer des 2. Weltkrieges wird mit 35.000 Euro gefördert. Das Drehbuch schrieb Bauder gemeinsam mit Martin Behnke. Die Komödie Jagdsaison (Tobis Film, Berlin) von Aron Lehmann wird im Verleih mit 60.000 Euro unterstützt.

Eine detaillierte Übersicht aller geförderten Projekte des High End-Gremiums gibt es hier.

Das High End-Gremium ist für Filme und Serien mit Produktionskosten über 3,5 Mio Euro zuständig.

Die Förderentscheidung trafen am 4. Februar Christian Granderath, Murat Isgüder, Nataly Kudiabor, Wenka von Mikulicz, Caroline von Senden und Helge Albers.

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