Hamburger Filmbranche trifft sich zur Tea Time
22.02.2020 | Berlinale 2020
Auf einen Tee in die Hauptstadt: Am Samstag trafen sich zur "Berlinale Tea Time" rund 650 Gäste aus der Filmszene in der Hamburger Landesvertretung an der Spree. Anlass waren die 70. Internationalen Filmfestspiele in Berlin. Unter den Gästen: Der Hamburger "Curveball"-Produzent und Schauspieler Fahri Yardim, Lindenberg-Darsteller Jan Bülow und der "Systemsprenger"-Star Helena Zengel.
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: "70 Jahre Filmfestspiele in Berlin, 40 Jahre Filmförderung in Hamburg - im Jahr der runden Geburtstage ist der Film aus dem Norden wieder stark auf der Berlinale vertreten. Um den Filmstandort, seine Talente und Nachwuchskräfte langfristig zu stärken, bauen wir die Filmförderung weiter aus. Mit zahlreichen gesellschaftspolitisch relevanten Produktionen zeigen die norddeutschen Filmemacher die Kraft des Kinos auf der Leinwand und bringen Vielfalt in die Köpfe. Bei dieser Berlinale sind unsere Gedanken in besonderer Weise bei dem Wahlhamburger Mohammad Rasoulof, dessen Film 'Es gibt kein Böses' im Wettbewerb läuft und der sein Heimatland Iran derzeit nicht verlassen darf."
Helge Albers, Geschäftsführer der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein: "Mit 18 geförderten Filmen im Gepäck sind wir dieses Jahr zur 70. Berlinale gereist – das kann sich sehen lassen! Besonders freuen wir uns über den Wettbewerbsfilm 'Es gibt kein Böses' von Mohammad Rasoulof, der wegen seiner regimekritischen Filme sein Heimatland den Iran aktuell nicht verlassen darf. Im Nachwuchsbereich fiebern wir mit First Steps-Gewinner Faraz Shariat und seinem Film 'Futur Drei', der seine Weltpremiere im Berlinale Panorama feiert."
Der jährliche Empfang, zu dem der Hamburger Senat und die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein laden, würdigt auf der Berlinale den Film in und aus Hamburg und macht diesen auf der internationalen Bühne sichtbar. Er bietet der Filmförderung und den Hamburger Filmeinrichtungen die Gelegenheit, auch mit nationalen Gästen und internationalen Partnern ins Gespräch zu kommen.
Die Filmförderung Hamburg Schleswig Holstein ist mit 18 geförderten Projekten auf der Berlinale 2020 vertreten. Im Wettbewerb ist dieses Jahr der iranische Regisseur Mohammad Rasoulof mit Es gibt kein Böses (Cosmopol Film, Hamburg) zu sehen. Im Film stellt Rasoulof in vier Episoden die Frage, inwieweit Menschen in einer autoritären Herrschaft für ihr Handeln selbst verantwortlich sind, ganz gleich, was sie anderen antun. Rasoulof hat seit 2012 seinen Wohnsitz in Hamburg, darf jedoch seit September 2017 den Iran nicht verlassen.
Johannes Nabers Spielfilm Curveball (Bon Voyage Films, Hamburg) läuft auf der Berlinale als Special Gala-Premiere. Der Film erzählt die wahre Geschichte eines BND-Biowaffenexperten (gespielt von Sebastian Blomberg), der durch einen internen Fehler Argumente für den Irak-Krieg 2003 lieferte. Der Film wurde unter anderem im Schleswig-Holsteinischen Elmshorn und Itzehoe gedreht.
Der First Steps-Gewinnerfilm Futur Drei (La Mosca Bianca Films, Hamburg) von Faraz Shariat feiert seine Weltpremiere im Berlinale Panorama und nimmt uns mit in die Welt von Parvis, dessen Leben sich um Popkultur, queere Dates und Raves dreht. Im Langfilmdebüt Schlaf (Junafilm, Hamburg) vom Hamburg Media School-Absolventen Michael Venus übernehmen Sandra Hüller und Gro Swantje Kohlhof die Hauptrolle. Der Arthouse Horrorfilm aus Deutschland läuft in der Sektion „Perspektive Deutsches Kino". In der gleichen Sektion schaut Filmemacherin Natalija Yefimkina mit ihrem Dokumentarfilm Garagenvolk (Tamtam Film, Hamburg) hinter die rostigen Tore russischer Garagen. Die Bundeswehrsoldatin und gebürtige Kurdin Rojda meldet sich in Daphne Charizanis Drama Im Feuer (Pallas Film, Halle) für eine Mission im Irak, um kurdische Soldatinnen auszubilden, die gegen den IS kämpfen. In der Sektion Berlinale Shorts ist zudem der Film Inflorescence von HFBK-Absolvent Nicolaas Schmidt zu sehen.
In der eigenen Marktreihe "LOLA@Berlinale" präsentiert die Berlinale in Kooperation mit der Deutschen Filmakademie und German Films die für den Deutschen Filmpreis 2020 vorausgewählten Filme einem internationalen Fachpublikum. In der Sektion laufen dieses Jahr insgesamt zwölf FFHSH-geförderte Produktionen: 7500 von Patrick Vollrath, Deutschstunde von Christian Schwochow, Es gilt das gesprochene Wort von Ilker Çatak, Gipsy Queen von Hüseyin Tabak, Gut gegen Nordwind von Vanessa Jopp, Lindenberg! Mach dein Ding von Hermine Huntgeburth, Pelikanblut von Katrin Gebbe, Nora Fingscheidt mit Systemsprenger, Cunningham von Alla Kovgan, Die Heinzels – Rückkehr der Heinzelmännchen von Ute von Münchow-Pohl und Ostwind - Aris Ankunft von Theresa von Eltz.
Bildmaterial Fotos von der Berlinale Tea Time können hier heruntergeladen werden.
Credits: FFHSH/Jasper Ehrich/Florian Arp
Sponsoren: Der erste Stock in der Landesvertretung wurde dank der Ausstatterin Desiree Peton zu einer britischen Tee-Lounge – mit Mobiliar aus dem Fundus von Axis Mundi Hamburg. Ein besonderes Highlight für die Gäste war dabei die Tee-Bar des Hamburger Unternehmens SAMOVA