Tanz und Theater
04.03.2021 | Förderrunde "Kurz + Innovativ"
Vom Marine-Untersuchungsgefängnis bis zum Unterwasser-Marionetten-Theater: Ganz schön maritim und kreativ ging es bei der neuesten Sitzung des "Kurz + Innovativ"-Gremiums der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein zu. Unterstützt werden drei Kurzfilme und zwei innovative Projekte mit insgesamt 110.000 Euro.
Ein Tanzfilm im Kieler Marine-Untersuchungsgefängnis: In Silent Routines (40.000 Euro, Manusart, Hamburg) vom Hamburger Regisseur Petja Pulkrabek versuchen sieben Fabrikarbeiter*innen in einer monotonen Zukunftsvision über Musik und Tanz zueinander zu finden. Die Aufnahmen werden zwischen Maschinenelementen und Gefängniszellen stattfinden. Sowohl die Tänzer*innen als auch der Choreograph kommen aus Kiel. Für den Kurzfilm sind vier Drehtage in Kiel und zwei in Hamburg geplant.
Intensiv wird es in Reports from the Void (28.000 Euro, Prinoth & Mahlknecht, Hamburg) zugehen. Der Fotofilm des Hamburger Regisseurs Martin Prinoth stellt die Frage, ob es sich lohnt, als Kriegsfotograf*in das eigene Leben für ein Foto zu riskieren – und inwieweit diese Bilder die Realität abbilden. Hierfür folgt er zwei jungen Kriegsfotograf*innen auf eine innere Reise durch ihre Fotoaufnahmen. Ein crossmedialer Kurzfilm, der mit Fotografien, Filmbildern, O-Tönen und Voice-Overs arbeitet. Das Drehbuch hat Prinoth gemeinsam mit Martina Mahlknecht geschrieben.
Im Dokumentarhybridfilm Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unsere Natur (16.500 Euro, Kirberg Motors, Berlin) von Marlene Denningmann geht es um einen Sexualkundeworkshop der etwas anderen Art – denn ein wandelndes Gebüsch bringt die Geschlechternormen der Kinder ordentlich durcheinander. Es sind mehrere Drehtage in einer fiktiven Schulklasse in Hamburg geplant.
Ein Titel, der aufhorchen lässt, kommt von Wolf Malten aus Lübeck: Mit Loch Ness Immersive will er das Theaterstück „Loch Ness" vom Lübecker Wasser Marionetten Theater als 360 Grad Fulldome-Variante sowie als VR-Experience erlebbar machen. Für dieses innovative Konzept gibt es 15.500 Euro Förderung. Eine weitere Konzeptförderung hat das Gremium für Strom (10.000 Euro) von Christian Striboll aus Hamburg ausgesprochen. Ein komödiantisches Thriller-Mockumentary, das sich mittels Smartphone-Messenger & Social Media direkt an die Zuschauer*innen wendet und sich mit ihnen verknüpft. Die Charaktere sind dabei Teil einer Inszenierung des Shakespeare-Stücks 'Ein Sommernachtstraum'.
Das Gremium "Kurz + Innovativ" der FFHSH fördert sowohl Kurzfilme als auch innovative audiovisuelle Formate von XR-Experiences über 360 Grad-Filme bis zu immersiven Storywelten.
Eine detaillierte Übersicht aller geförderten Projekte gibt es hier.
Die Förderentscheidungen haben am 25. Februar Birgit Glombitza, Ingo Mertins, Britta Schewe, Insa Wiese, Ulrich Schrauth und Arne Sommer getroffen.
Foto: Ahmad Odeh/Unsplash