Zwei MOIN-geförderte Filme gewinnen in Locarno
15.08.2021 | Locarno Film Festival 2021
Schauspielerin Saskia Rosendahl hat für die Hauptrolle in dem Drama „Niemand ist bei den Kälbern" beim Locarno Film Festival den Preis als beste Darstellerin gewonnen. Produzent des Films, der 16 Drehtage in Schleswig-Holstein und zwei in Hamburg hatte, ist die Hamburger Firma Weydemann Bros. Der Hauptpreis des Abends ging an den indonesischen Film „Vengeance Is Mine, All Others Pay Cash", der von Fatih Akins Firma bombero international koproduziert wurde.
Eine lobende Erwähnung gab es für den mittellangen Film First Time (THE TIME FOR ALL BUT SUNSET – VIOLET) des Hamburger Filmemachers Nicolaas Schmidt sowie "Steakhouse" der Hamburger Produktionsfirma Fabian&Fred.
Helge Albers, Geschäftsführer der MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein: „Ein intensives Drama über die Tristesse des Landlebens aus der Sicht einer 24-Jährigen und ihre Sehnsucht nach mehr. Ich freue mich sehr für Hauptdarstellerin Saskia Rosendahl, die Hamburger Produktionsfirma Weydemann Bros, sowie die gesamte Crew um Regisseurin und Drehbuchautorin Sabrina Sarabi. Saskia Rosendahl hat die Auszeichnung mehr als verdient und erneut ihr großes Talent unter Beweis gestellt. Chapeau auch an den indonesischen Regisseur Edwin und Fatih Akins Firma bombero international, die mit 'Vengeance Is Mine, All Others Pay Cash' nicht nur einen der längsten Filmtitel, sondern auch einen der bleibendsten Eindrücke des Festivals hinterlassen haben – und hierfür mit dem Goldenen Leoparden als bester internationaler Film ausgezeichnet wurden. Unsere Glückwünsche gehen außerdem an den Filmemacher Nicolaas Schmidt, der unsere Hansestadt in 'First Time' auf seine ganz eigene und erfrischende Art in Szene setzt und dafür eine lobende Erwähnung bekam. Ein tolles Hamburger Talent!"
Mehr zu den Filmen Regisseurin und Drehbuchautorin Sabrina Sarabis Drama Niemand ist bei den Kälbern war in diesem Jahr in der Wettbewerbssektion „Concorso Cineasti del presente" zu sehen. Nach dem gleichnamigen Roman von Alina Herbing erzählt der Film die Geschichte um die 24-jährige Christin, die in der ostdeutschen Provinz auf dem Bauernhof ihres langjährigen Freundes Jan lebt. Die Aufbruchsstimmung der Nachwendejahre ist jedoch längst dahin und Christin will nur noch weg. Der Film hatte 16 Drehtage in Schleswig-Holstein und zwei in Hamburg. Produzenten sind Weydemann Bros., die zuletzt mit Systemsprenger unzählige Preise abgeräumt haben und mit Sabrina Sarabi bereits ihr Langfilmdebut „Prélude" realisierten. Die Hauptrollen spielen Saskia Rosendahl, Rick Okon und Godehard Giese. „Niemand ist bei den Kälbern" wurde von der MOIN Filmförderung mit 400.000 Euro Produktionsförderung unterstützt.
Von dem mehrfach ausgezeichneten, indonesischen Regisseur Edwin kommt die Actionkomödie Vengeance Is Mine, All Others Pay Cash. Der auf einer Romanvorlage basierende Film handelt von dem furchtlosen Kämpfer Kawir, dessen rasender Drang zu kämpfen auf einem Geheimnis beruht: seiner Impotenz. Als er auf die starke Kämpferin Iteung trifft, wird Ajo nicht nur besiegt – schlagartig verliebt er sich in sie. Deutscher Koproduzent des Films, der in der Wettbewerbssektion „Concorso internazionale" als bester Film ausgezeichnet wurde, ist Fatih Akins Firma bombero international. Ein Teil der Postproduktion fand in Hamburg statt, die Fertigstellung wurde mit 35.000 Euro gefördert.
Eine Rundfahrt mit der Hamburger Linie U3 beschert uns der Hamburger Filmemacher Nicolaas Schmidt mit seinem mittellangen Film First Time (THE TIME FOR ALL BUT SUNSET – VIOLET), der in der Wettbewerbssektion „Pardi di domani: Concorso internazionale" zu sehen war und eine lobende Erwähnung bekam. Schmidt nimmt die Zuschauer*innen mit auf eine etwas andere Karussellfahrt durch die Hansestadt mitten in der goldenen Stunde. Ein Film der die Erzählmuster des Mainstreamkinos mit einem Augenzwinkern hinterfragt. Der von Anne Döring und Nicolaas Schmidt produzierte Film hat 40.000 Euro Produktionsförderung bekommen.
In der gleichen Sektion lief in diesem Jahr der animierte Kurzfilm Steakhouse der Hamburger Firma Fabian&Fred. Die europäische Koproduktion von Regisseurin Špela Čadez zeigt die Unsichtbarkeit psychischer Gewalt in der langjährigen Beziehung eines Paares. Der Film wurde mit 38.000 Euro unterstützt.
Ein Filmstill von "Niemand ist bei den Kälbern" zum Download finden Sie hier. Credits: Weydemann Bros. / Max Preiss
Fotos der Preisträger*innen gibt es auf der offiziellen Website des Locarno Film Festivals.