Norddeutsche Produktionen beim Filmfest Hamburg 2021
21.09.2021 | 15 Filme, die ihr sehen müsst
Insgesamt 110 Filme aus 57 Ländern könnt ihr euch beim Filmfest Hamburg vom 30. September bis 9. Oktober auf der großen Leinwand anschauen. Mit dabei sind 15 Produktionen aus dem Filmnorden, von denen viele bereits in den letzten Monaten auf internationalen Festivals ausgezeichnet wurden. Welche Filmperlen das sind, zeigen wir euch hier.
Eine echte norddeutsche Produktion: Sabrina Sarabis Drama "Niemand ist bei den Kälbern" hatte 16 Drehtage in Schleswig-Holstein und wurde von der Hamburger Firma Weydemann Bros. produziert, die mit "Systemsprenger" im Jahr 2020 bereits zahlreiche Preise abgeräumt hat. Nach dem gleichnamigen Roman von Alina Herbing erzählt der Film die Geschichte um die 24-jährige Christin, die in der ostdeutschen Provinz auf dem Bauernhof ihres langjährigen Freundes Jan lebt. Die Aufbruchsstimmung der Nachwendejahre ist jedoch längst dahin und Christin will nur noch weg.
05.10., 20:45 Uhr, Cinemaxx 1, Tickets
Die Hamburger Regisseurin und HFBK-Absolventin Wendla Nölle läuft mit ihrem fiktionalen Langfilmdebut "Ein großes Versprechen" in diesem Jahr beim Filmfest Hamburg. Im Zentrum des Films steht ein Paar im letzten Lebensdrittel, das mit der Frage ringt, wieviel Freiheit es sich gegenseitig zugesteht. Produziert wurde der Film von der Hamburger Firma Tamtam Film und ist im Rahmen des Nachwuchsprogramms "Nordlichter" von NDR, der MOIN Filmförderung und nordmedia entstanden.
01.10., 18 Uhr, Cinemaxx 1, Tickets
Regisseur Rick Ostermann schickt Hauptdarsteller Tobias Moretti in diesem Zukunftsthriller in das Jahr 2029, in dem künstliche Intelligenz die Kontrolle über weite Teile unseres Lebens übernommen hat. Produziert wurde der Film von Wüste Film aus Hamburg - weitere Rollen übernehmen Lisa Viscari ("Dark") und Max von der Groeben (Fack ju Goethe, Lindenberg! Mach dein Ding).
02.10., 18 Uhr, Passage Kino, Tickets
Ein bissiger Spaß: Die antifaschistische Vampirkomödie „Blutsauger" von Regisseur Julian Radlmaier feierte ihre Premiere bei der Berlinale 2021 und wurde zu großen Teilen im Kreis Rendsburg-Eckernförde in Schleswig-Holstein gedreht . Der Film spielt zur Zeit von Stalin im Jahr 1928 und handelt von dem sowjetischen Arbeiter Ljowuschka, der sein Glück in Hollywood versuchen will - und in Deutschland zuvor in einem Badeort feststeckt, in dem Vampire ihr Unwesen treiben.
02.10., 18 Uhr, Metropolis, Tickets
Das Regiedebüt „District Terminal" von Bardia Yadegari und Ehsan Mirhosseini wurde von der neu gegründeten Hamburger Produktionsfirma PakFilm produziert. Produzent Farzad Pak war zuvor an dem Berlinale-Gewinnerfilm "Doch das Böse gibt es nicht" beteiligt. Im Mittelpunkt des Films "District Terminal" steht Peyman, ein Dichter, der mit seiner Mutter in einer Hochhaussiedlung in Teheran lebt. Gefangen in seiner Drogensucht, Armut und einer verbotenen Liebesbeziehung, versucht er trotz Zensur, seine Wahnvorstellungen und zunehmende Einsamkeit zu überleben.
02.10., 21 Uhr, Abaton, Tickets
Die beiden Hamburger Filmemacherinnen Gisela Tuchtenhagen und Margot Neubert-Maric porträtieren in ihrem Dokumentafilm "Für nichts un wieder nichts" drei Ex-Häftlinge der DDR-Justiz, die ihre Erlebnisse im Zuchthaus einfach nicht vergessen können.
02.10, 12 Uhr, Metropolis, Tickets
Der Hamburger Filmemacher Peter Sempel folgte in seinem neuen Dokumentarfilm "Jonas in the Fields" ein viertes und letztes Mal der Independet-Ikone Jonas Mekas und trifft dabei zahlreiche prominente Gäste Weggefährt*innen des litauisch-amerikanischen Filmregisseurs, Autors und Kurators.
02.10., 21:30 Uhr, Metropolis, Tickets
Das Drama "Die Geschichte meiner Frau" der ungarischen Berlinale-Gewinnerin Ildiko Enyedi ("Körper und Seele") feierte dieses Jahr bereits in Cannes seine Weltpremiere. Die europäische Koproduktion mit Hauptdarstellerin Léa Seydoux wurde 2019 unter anderem an historischen Schauplätzen in Hamburg gedreht. Worum gehts im Film? Kapitän Jacob (gespielt von Gijs Naber) will sich auf eine Kaffeehaus-Wette hin mit der ersten Frau verheiraten, die den Raum betritt. Dabei handelt es sich um Lizzy (gespielt von Léa Seydoux).
06.10., 19:30 Uhr, Cinemaxx 1, Tickets
Was für ein Start: Mit seinem Langfilmdebüt „The Gravedigger's Wife" hat der finnische Filmemacher Khadar Ahmed direkt den Sprung nach Cannes geschafft – der Film feiert im Juli 2021 seine Weltpremiere bei der International Critics' Week. Geschnitten wurde das Drama in Hamburg von Sébastien Thümler, das Color Grading hat in Hamburg bei The Post Republic stattgefunden. Der Film spielt in Dschibuti und stellt Totengräber Guled ins Zentrum, der für die Operation seiner kranken Frau dringend Geld braucht.
03.10, 18:45 Uhr, Abaton, Tickets
05.,10., 21.30 Uhr, Studio Kino, Tickets
Regisseur Ameer Fakher Eldin Debütdrama "Der Fremde" feierte in diesem Jahr Premiere beim Filmfest in Venedig und wird als Deutschlandpremiere in Hamburg zu sehen sein. Der Film spielt auf den Golanhöhen an der syrischen Grenze. Adnan, ein Arzt ohne Approbation, befindet sich in einer schweren Krise: Er trinkt zu viel und hat sich mit seiner Familie überworfen. Sein Leben nimmt noch eine weitere unglückliche Wendung, als er auf einen Verwundeten aus dem Syrienkrieg trifft. Koproduziert wurde "Der Fremde" von der Hamburger Firma Red Balloon Film.
05.10, 18:30 Uhr, Metropolis, Tickets
09.10, 21:00 Uhr, Studio Kino, Tickets
Das Langfilmdebut des bulgarischen Regisseurs Pavel G. Vesnakov konnte beim Sofia International Film Festival bereits den Spezialpreis der Jury und den FIPRESCI-Preis gewinnen. Vesnakov folgt in "Lektionen auf Deutsch" seinem Antihelden Nicola bei seinem letzten Tag in Sofia, bevor er nach Deutschland geht und seinem zerrütteten Leben enfliehen will. Doch bevor er sich auf die Reise macht, möchte er noch ein paar Menschen in seiner Heimatstadt besuchen, die ihm wichtig sind. Koproduziert wurde "Lektionen auf Deutsch" von der Hamburger Firma Heimathafen Film, auch Teile der Postproduktion haben in Hamburg stattgefunden.
06.10., 19 Uhr, Studio Kino, Tickets
08.10., 16:15 Uhr, Abaton, Tickets
Die Hamburger Filmemacherin und Künstlerin Nathalie David blickt in "Harald Naegeli - Der Sprayer von Zürich" auf das Schaffen des Schweizer Künstlers Naegeli, der sich für seine Arbeit im öffentlichen Raum zeitlebens vor Gericht verantworten musste. Ein liebevolles, leises und lautes Porträt. Eine Hommage an den 81-jährigen Utopisten.
03.10., 19.15 Uhr, Metropolis, Tickets
Der wohl spektakulärste Titel des Filmfest Hamburg: Die Actionkomödie "Die Rache ist mein, alle anderen zahlen Bar" des indonesischen Regisseurs Edwin wurde beim Filmfest in Locarno 2021 zum besten Film gekürt und tritt jetzt seinen weiteren Siegeszug an. Der auf einer Romanvorlage basierende Film handelt von dem furchtlosen Kämpfer Kawir, dessen rasender Drang zu kämpfen auf einem Geheimnis beruht: seiner Impotenz. Als er auf die starke Kämpferin Iteung trifft, wird Ajo nicht nur besiegt – schlagartig verliebt er sich in sie. Deutscher Koproduzent des Films ist Fatih Akins Firma bombero international. Ein Teil der Postproduktion fand in Hamburg statt.
08.10., 22:30 Uhr, Cinemaxx 1, Tickets
09.10., 18:45 Uhr, Metropolis, Tickets
Paris: Starjournalistin France de Meurs ist schwerbeschäftigt mit ihrem Leben als Talkshow-Moderatorin, Kriegsreporterin, Mutter und Ehefrau. Nach einem Autounfall, bei dem sie einen Rollerfahrer verletzt, gerät ihre wohlgeordnete Welt außer Kontrolle. Aber France de Meurs schafft alles. Mit einem Augenzwinkern fängt sie von vorn an. Der Film von Regisseur und Drehbuchautor Bruno Dumont wurde von der Hamburger Firma Red Balloon Film koproduziert und ein Teil der Postproduktion fand in Hamburg statt.
07.10., 18:45 Uhr, Passage, Tickets
Luna kämpft um den Lebensraum der in ihrem Heimatort lebenden Frösche und bekommt dabei Untetsützung von dem Weltentdecker Willi. Regie führte Markus Dietrick, Produzent dieser Doku-Fiction ist die Hamburger Firma Filmtank.
01.10., 16 Uhr, Abaton, Tickets