Straßenleben und Märchenerfahrung

In Banyorama – eine VR Experience zum Leben auf der Straße (45.000 Euro, Curious Company, Hamburg) nehmen die Nutzer*innen die Rolle einer obdachlosen Person ein und durchleben einen beispielhaften Tagesablauf mit verschiedenen Aufgaben und Herausforderungen. Hinter dem Projekt stehen Regisseur Henning Westerwelle und das Team der gemeinnützigen Hamburger Organisation GoBanyo. Das Ziel der interaktiven 3D-Experience: Verständnis und somit Sensibilisierung für den Umgang mit Menschen auf der Straße schaffen. Geplant ist aktuell eine Version für VR-Brillen, die auch in begleitenden Formaten wie zum Beispiel Workshops zum Einsatz kommen kann. Das Drehbuch wird von Dominik Bloh mitgeschrieben.

Weitere Prototypenförderung gibt es für das interaktive Medienkunstprojekt Terra Media (40.000 Euro, multicArts, Kiel) von Pola Rader und Eugenia Bakurin. Die beiden Kieler Filmemacherinnen nehmen die kleinen Zuschauer*innen mit in die märchenhafte Welt des Feuervogels, der mit seinen Geschichten in zwei multimedial gestalteten Räumen zum Leben erweckt wird. Das Projekt ermöglicht es Kindern, die Medienkunstwelt möglichst kreativ zu erfahren und regt zur Reflexion von Medieninhalten an.

Förderung im Bereich Konzeptentwicklung geht an das VR-Projekt Haunted Healing (20.000 Euro, Fabian&Fred, Hamburg) der dänischen Regisseurin Maria Engermann. Die Social-VR Experience folgt einem 13-jährigen Mädchen durch verschiedene Trauerphasen, nachdem ihr Vater gestorben ist. Als Animationsstudio und deutscher Koproduzent ist die Hamburger Firma Fabian&Fred mit dabei. Autorin ist Rita Martinos.

Neben den drei genannten VR-Projekten wurden im März ebenfalls zwei Kurzfilme gefördert: In dem Musikfilm Transforming Connection (32.500 Euro, SEOI Collective, Hamburg) erzählt die Regisseurin, Autorin und HFBK Hamburg-Absolventin Jasmin Luu die Geschichte einer Freundschaft zwischen zwei Frauen vom ersten Kennenlernen bis ins Erwachsenwerden. Der Kurzfilm wird vier Drehtage in Hamburg und einen Drehtag in Schleswig-Holstein haben. Die Schleswig-Holsteinerin Martina Fluck bekommt für ihren Film Hugo Hercules & The Wild West (Yucca Filmproduktion, Heide) Förderung in Höhe von 22.500 Euro. Gemeinsam mit dem Kieler Comiczeichner Tim Eckhorst heftet sie sich an die Fersen des 1878 in Dithmarschen geborene Künstlers Wilhelm Heinrich Detlev Koerner, der später in den USA zum Superhelden-Comicpionier und berühmten Westernmaler wird.

Das Gremium "Kurz + Innovativ" fördert sowohl Kurzfilme als auch innovative audiovisuelle Formate von XR-Experiences über 360 Grad-Filme bis zu immersiven Storywelten.

Eine detaillierte Übersicht aller geförderten Projekte gibt es hier.

Die Förderentscheidungen haben am 24. März 2022 Sophia Ayissi Nsegue , Ingo Mertins, Britta Schewe, Insa Wiese, Ralph Heinsohn und Arne Sommer getroffen.