Hologramm-Wale und immersives Straßenleben

In Banyorama: eine VR Experience zum Leben auf der Straße (50.000 Euro, Curious Company, Hamburg) tauchen die Nutzer*innen in eine interaktive 3D-Welt ein und durchleben den Tag einer obdachlosen Person mit verschiedenen Aufgaben und Herausforderungen. Hinter dem Projekt stehen Regisseur Henning Westerwelle und das Team der gemeinnützigen Hamburger Organisation GoBanyo. Das Ziel der interaktiven 3D-Experience: Verständnis und somit Sensibilisierung für den Umgang mit Menschen auf der Straße schaffen. Autor Dominik Bloh wurde für seine Arbeit gerade mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Eine Veröffentlichung ist für Sommer 2023 geplant.

Wie kann man Geschichte am besten live im Kino erzählen? Dieser Frage stellen sich in Livekino: Die unwahrscheinliche Stadt (25.000 Euro, Karin Dohr, Hamburg) neun Hamburger Autor*innen. Ziel ist ein abendfüllendes, hybrides, Livestreaming-Filmformat samt mobilem Kamerateam, das (Hamburger) Stadtgeschichte auf völlig neue Art erlebbar macht.

Um täuschend echte Wale geht es in Der singende Wal (10.000 Euro, Ocean Mind Emotion Pictures, Kiel) von Daniel Opitz. Der Schleswig-Holsteinische Filmemacher möchte einem singenden Buckelwal im Rahmen einer lebensgroßen und holografischen „Bigger Than Life Experience" echtes Leben einhauchen.

Zudem gab es in den letzten Monaten für vier Projekte Förderung, die noch in den Kinderschuhen stecken. Eine solche Ideenförderung geht an Lui Avallos und sein Projekt Queer Utopia (10.000 Euro, Mundivagante Studio, Lissabon), mit dem der portugiesisch-brasilianische VR-Künstler den XR Pitch Battle 2022 der MOIN Filmförderung gewonnen hat. Mit einem soziopolitischen Ansatz in seiner VR-Installation versucht er eine Art ‚queeres Gedächtnis' aufzubauen – und die Zuschauer*innen in die Gefühlswelt älterer, queerer Menschen mitzunehmen. Copacetex (9.650 Euro) heißt das neue Projekt der Hamburgerin Lea Theres Lahr-Thiele, bei dem sie bewegte Bildinhalte via AR-Technologie auf Textilien sichtbar machen will. 8.900 Euro Ideenförderung gehen an Super 8 Kirschblüten von Ricarda Saleh Rojas aus Hamburg. Ein poetisches VR-Erlebnis, bei dem die Nutzer*innen einen Frühlingstag mit blühenden Kirschblüten erleben. Ein Mix aus Spielfilm, Dokumentarfilm und VR-Game kommt von Henning Westerwelle und Jeffrey Lisk aus Hamburg, der mit From Scratch: Was der Hip Hop mit dem Norden machte. Eine VR Story (5.000 Euro, Curious Company, Hamburg) die Erfolgsstory des Hip Hop in Hamburg nachzeichnen will.

KURZFILM

In Britt Dunses neuem Kurzfilm HAI oder HYÄNE (18.000 Euro, Berlin) hat die Nordseeinselkinderbande um Fritzi, Runar, Marten, Ava und Bo ein Problem. Der neue Freund von Mama Leo vertreibt den unsichtbaren Wichtel Nisse, weil er nicht an ihn glaubt – und bringt damit die neue Familie in Gefahr. Koproduzent ist die Flensburger Firma von Dorsch.

Das Gremium "Kurz + Innovativ" fördert sowohl Kurzfilme als auch innovative audiovisuelle Formate von XR-Experiences über 360 Grad-Filme bis zu immersiven Storywelten.

Eine detaillierte Übersicht aller geförderten Projekte gibt es hier.

Die Förderentscheidungen im Bereich Kurzfilm haben am 14. Dezember 2022 Insa Wiese, Birgit Glombitza, Sophia Ayissi Nsegue und Helge Albers getroffen.

Die Förderentscheidungen im Bereich Innovative Projekte haben am 14. Dezember 2022 Britta Schewe, Cesy Leonard, Ralph Heinsohn und Helge Albers getroffen.

Über die Vergabe der Fördermittel im Bereich „Ideenförderung" entscheidet die Geschäftsführung der MOIN Filmförderung allein. Die Mittel werden nicht wie sonst üblich als erfolgsbedingtes Darlehen, sondern als Zuschuss vergeben. Integriert in die Förderung ist eine dramaturgische Begleitung, die von der MOIN Filmförderung vermittelt wird. Anträge werden fortlaufend entgegengenommen.