
Norddeutschland in Kaliningrad
16.08.2017 | Territorium Film

Mit Territorium Film finden vom 15. bis 18. September bereits zum sechsten Mal die Deutsch-Russischen Dokumentarfilmtage in Kaliningrad statt. Im Rahmen des Festivals werden zahlreiche Filme mit norddeutschem Bezug zu sehen sein – welche genau, verraten wir euch hier.
Norddeutschland goes Kaliningrad: Die Kulturhochburg im Nordwesten Russlands ist auch in diesem Jahr wieder Ausrichtungsort für das unkommerzielle Dokumentarfilmfestival Territorium Film. Neben zahlreichen Filmpremieren wird es verschiedene Workshops, Seminare und Diskussionsrunden geben, um den Austausch der Filmschaffenden beider Nationen zu fördern. Schleswig-Holstein und Kaliningrad blicken bereits auf eine langjährige, erfolgreiche Zusammenarbeit im Bereich Kultur zurück, weshalb auch in diesem Jahr wieder mehrere Filme mit norddeutschem Bezug gezeigt werden. Gefördert wird das Festival sowohl vom Ministerium für Justiz, Kultur und Europa des Landes Schleswig-Holstein als auch von der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein/Filmwerkstatt Kiel sowie dem Kulturministerium des Kaliningrader Gebietes (Russland). Und hier kommen die Filme mit norddeutschem Bezug:
Von Bananenbäumen träumen
Die Regisseurin Antje Hubert zeigt in Von Bananenbäumen träumen was passiert, wenn ein Dorf aus Norddeutschland sich zu einer Aktiengesellschaft zusammenschließt, um die Wirtschaft vor Ort mit unkonventionellen Mitteln neu anzukurbeln. Die Regisseurin ist selbst in einem kleinen Dorf in Niedersachsen aufgewachsen und erhielt als langjährige Kielerin im Jahr 2004 den Kunstförderpreis des Landes Schleswig-Holstein.
Aus einem Jahr der Nichtereignisse
Ein Jahr lang begleiten Ann Carolin Renninger und René Frölke den 90-jährigen Willi auf einem Bauernhof in Norddeutschland. Herausgekommen ist mit Aus dem Jahr der Nichtereignisse ein visueller Essay über den Zyklus des Lebens, der nicht die Landwirtschaft, sondern Eindrücke und Erinnerungen von Willi einfängt.

Franzosensand
Die Reste einer nationalsozialistischen Siedlung namens „Adolf Hitler Koog" stehen im Zentrum des Dokumentarfilms Franzosensand der beiden Regisseure Bettina Nürnberg und Dirk Peuker. Mit Hilfe von Archivmaterial, Found Footage und Off-Texten wird ein Stück Geschichte rekonstruiert und hinterfragt.
Revue
Urte Alfs nähert sich in ihrem Film den Volksfesten, Traditionen und Paraden in der deutsch-dänischen Grenzregion. Revue ist eine dokumentarische Bewegungsstudie, die in fast hypnotischen Bildern den Stolz und die Leidenschaft der Sportler und Musiker zeigt.
Ostajem - Ich bleibe hier
Die beiden Studentinnen Maja Bahtijarevic (Kiel) und Johanna Jannsen (Flensburg) rücken in ihrem für den Dokumentarfilmpreis nominierten Film Ostajem aus dem Jahr 2016 den Lebensalltag junger Menschen in Bosnien und Herzegowina in den Fokus. Das Besondere: Maja Bahtijarevic ist vor 25 Jahren selbst mit ihren Eltern aus dem ehemaligen Jugoslawien nach Deutschland geflohen und ist für die Doku in ihre alte Heimat zurückgekehrt.

Und sonst so?
Neben Filmen von Volker Koepp und Rainer Komers wird ein weiterer Schwerpunkt in diesem Jahr im Bereich Animationsfilm gesetzt, bei dem die Kurzfilmagentur Hamburg mit unterstützt. Anhand eigener Projekten zeigen und erzählen die Künstler, wie Animation ein Instrument zur Vermittlung von wichtigen Inhalten sein kann. Zu Gast ist unter anderem Trickfilmmacher Sören Wendt aus Hambug.
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