MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein

Regisseur Mohammad Rasoulof trägt sich ins Goldene Buch ein

16.04.2025

Mohammad Rasoulof hält im Rathaus Hamburg seinen Bucheintrag vor sich, in Richtung Kamera. Links von ihm steht der Kultursenator Dr. Carsten Brosda und auf seiner rechten Seite der Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher.
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien, Mohammad Rasoulof und Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher / ©Senatskanzlei Hamburg

Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher und Kultursenator Dr. Carsten Brosda haben heute Mohammad Rasoulof als Ehrengast im Rathaus empfangen. Der renommierte iranische Regisseur, der 2024 aufgrund politischer Verfolgung aus dem Iran fliehen musste und seitdem wieder in seiner Wahlheimat Hamburg lebt, trug sich in das Goldene Buch der Stadt ein. Sein neuester Film, das in Hamburg geförderte und produzierte Drama „Die Saat des heiligen Feigenbaums“, war als bester internationaler Film 2025 für einen Oscar nominiert. Für den Deutschen Filmpreis, der am 9. Mai verliehen wird, ist er sechs Mal nominiert. Im Mai 2024 wurde er mit dem Spezialpreis der Jury bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes ausgezeichnet.

Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher: „Mit seinen kritischen Filmen lenkt Mohammad Rasoulof den Blick der Welt auf die gesellschaftlichen und politischen Zustände im Iran. Sein Eintrag in das Goldene Buch der Stadt unterstreicht die Wertschätzung Hamburgs für seine künstlerischen Leistungen und sein Engagement für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte. Sein Film ‚Die Saat des heiligen Feigenbaums‘ ist international ein großer Erfolg. Der Inhalt und die Umstände, unter denen er entstanden ist, sind bedrückend. Ich freue mich, Mohammad Rasoulof nach seiner dramatischen Flucht aus dem Iran in seiner Wahlheimat Hamburg willkommen zu heißen.“

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Mohammad Rasoulofs Filme sind ein eindrückliches Plädoyer für Menschenrechte und Meinungsfreiheit. Ich bin froh, dass wir seine wichtige Arbeit über die MOIN Filmförderung und die lebendige Hamburger Filmszene unterstützen können und dieser beeindruckende Film, der im Iran entstanden ist, für Deutschland ins Rennen um den Oscar gegangen ist. Die Freie und Hansestadt zeigt damit einmal mehr, dass Bekenntnisse zur Freiheit der Kunst keine Lippenbekenntnisse bleiben dürfen, sondern sich in konkrete Hilfe übersetzen müssen. Wir wollen auch in Zukunft ein sicherer Hafen für Menschen sein, die den Mut haben, ihre Stimme für die Freiheit und die Demokratie zu erheben. Danke Mohammad Rasoulof!”

„For me, this is a rare and meaningful opportunity to express my deep gratitude to Hamburg - and to all those who, through their presence and kindness, have strengthened the roots of my connection to the heart of this beautiful city.”

Mohammad Rasoulof

Über den Film „Die Saat des heiligen Feigenbaums“

Die iranisch-deutsch-französische Arte France Koproduktion „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ wurde von der Hamburger Produktionsfirma Run Way Pictures produziert und von der MOIN Filmförderung finanziell unterstützt. Ebenfalls aus der Hansestadt beteiligt: der Editor Andrew Bird („Soul Kitchen“, „Tschick“, „Aus dem Nichts“) sowie Optical Art und die Loft Studios für die Postproduktion. Im Film geht es um Iman, der gerade zum Untersuchungsrichter am Revolutionsgericht in Teheran befördert wurde, als nach dem Tod einer jungen Frau eine riesige Protestbewegung das Land ergreift. Obwohl die Demonstrationen zunehmen und der Staat mit immer härteren Maßnahmen durchgreift, entscheidet sich Iman für die Seite des Regimes und bringt damit das Gleichgewicht seiner Familie ins Wanken.

Der Film gehörte zu den fünf Titeln im Rennen um den Oscar als bester internationaler Film 2025.

Bei den 77. Internationalen Filmfestspielen von Cannes gewann Mohammad Rasoulof unter anderem den Spezialpreis der Jury. Neben der Deutschlandpremiere beim Filmfest Hamburg war der Film im Jahr 2024 unter anderem in Locarno auf der Piazza Grande und beim Toronto International Film Festival zu sehen. Außerdem gab es eine Nominierung für die Golden Globes (Best Picture in non-English language), die BAFTA Awards (Film not in English language) sowie den französischen Filmpreis César (Best Foreign Film). Für den deutschen Filmpreis, der am 9. Mai in Berlin verliehen werden wird, ist der Film gleich sechs Mal nominiert.

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