
3 Fragen an...Moritz Boll
09.05.2018 | Kurzfilm "Abgetaucht"

Jurypreis beim Filmfest Schleswig-Holstein und Publikumspreis beim Kurzsuechtig-Filmfestival in Leipzig: Mit seinem neuen Kurzfilm „Abgetaucht" sammelt der Kieler Filmemacher Moritz Boll gerade einen Preis nach dem anderen ein. Im Film geht es um einen Vater, der seiner Tochter eine Urlaubsreise vorspielt, das Mädchen jedoch eigentlich entführt. Zeit für ein kleines Interview.
- Wie bist du auf die Geschichte von Abgetaucht gekommen?
Ein befreundeter Schauspieler Felix Zimmer hat mir mal von einem sogenannten "Kartenmysterium" erzählt. 2012 hat man herausgefunden, dass es die Insel "Sandy Island" gar nicht gibt. Bis dahin war sie sogar auf Google Maps zu finden. Wir haben dann überlegt, warum sich jemand eine Insel ausdenkt. Keine große Verschwörungstheorie, sondern im Kleinen. Warum würde sich ein Vater eine Insel ausdenken? In meinem persönlichen Umfeld habe ich von einer ziemlich dramatischen Familienproblematik mitbekommen, die der Auslöser dafür war, beides zu verbinden.
- Gab es in deinem Leben bereits eine Situation, in der du selbst einfach mal abgetaucht bist?
Um nichts zu spoilern, werde ich jetzt ganz harmlos antworten: Ja! In Kroatien, beim Schnorcheln.

- Welche Filmszene war für euch am kniffeligsten?
Das Unberechenbare der Situation im Wald wollten wir gerne auch durch das Wetter im Film verstärken. Es sollte ein richtiges Gewitter geben mit einem plötzlichen Sturzregen. Felix und Fabius haben dafür hochwissenschaftliche Studien über die Regen-Imitationsfähigkeit von Gartensprengern aus dem Baumarkt angestellt. Vor Ort war der Boden dann nach etwa zwei Stunden so matschig, dass uns der Pickup eingesunken ist. In dieser Szene sollen sich Vater und Tochter aber ganz nah sein, es geht nur um die beiden. Da ist es schwierig, die Ruhe zu behalten, wenn man die ganze Zeit von einem Gartensprenger nass gemacht wird. Ich finde aber, dass es dadurch die stärkste Szene geworden ist.
Trailer - Abgetaucht

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