MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein

Katze für einen Tag

22.05.2019 | Im Gespräch mit Alexandra Neldel

Viel trinken und bloß keine Erkältung bekommen: Wenn man als Synchronsprecherin arbeitet, gilt es, einige Dinge zu beachten. Alexandra Neldel leiht der flauschigen Detektivkatze "Marnie" in dem neuen Animationsfilm "Die sagenhaften Vier" ihre Stimme. Wie die Schauspielerin an den Job gekommen ist und wie die Arbeit in der Sprechkabine abläuft, verrät sie hier.

Wie hast du dich auf die Synchronrolle der Marnie vorbereitet?

Ich habe weder Mäuse gefangen noch Milch getrunken, um mich vorzubereiten (lacht). Man sollte aufpassen, dass man kurz vorher keine Erkältung bekommt – aber ansonsten kann man gar nicht so viel machen. Ich hatte zwei tolle Regisseure, die ganz genau wussten, wie Marnie sein soll – und ich hoffe einfach, dass ich das mit meiner Stimme gut umgesetzt habe.

Wie lange hat es gedauert, deinen Part zu synchronisieren? Wie muss man sich deinen Arbeitsalltag vorstellen?

Für Marnie haben wir etwa einen Tag gebraucht. Jeder Sprecher war einzeln in der Aufnahmekabine. Durch die Scheibe sieht man dann die Regisseure und den Cutter, die ganz genau darauf achten, dass man synchron zum Bild einspricht und sich nicht zu sehr bewegt – denn das hört man später auf der Aufnahme. Außerdem wichtig: Viel trinken! Sonst gibt es später kleine Schmatzgeräusche im Film. Synchronsprecher zu sein macht unheimlich Spaß, ist aber auch sehr anstrengend. Von daher bin ich froh, dass ich mit der Schauspielerei die Abwechslung habe.

Die vier Charaktere sind den "Bremer Stadtmusikanten" nachempfunden
Hattest du eine spezielle „Sprecher-Ausbildung"?

Die hatte ich nicht. Aber ich habe bereits einige andere Synchronrollen gesprochen – meine erste im Jahr 2000 bei dem Animationsfilm "Titan A.E." Und auch in den letzten Jahren hatte ich immer wieder tolle Angebote – besonders gefallen hat mir auch die Rolle der Rapunzel in der letzten Disney-Verfilmung.

Trailer - Die sagenhaften Vier

Wie war die Arbeit mit den beiden Hamburger Regisseuren/Drehbuchautoren Wolfgang und Christoph Lauenstein?

Die beiden haben da etwas ganz tolles geschaffen und es war einfach schön, Teil dieses Projektes zu sein. Marnie ist wirklich eine tolle Katze und es hat viel Spaß gemacht, in die Rolle zu schlüpfen.

Für mich war es eine Herausforderung, dass ich Marnie nicht in meiner normalen Stimmenlage sprechen konnte – denn die kleine Katze spricht ein wenig höher. Und wenn man dann gerade mitten in der Aufnahme ist, passiert es schon hin und wieder, dass man ganz unbewusste in seine normale Stimmenlange zurückrutscht. Dann hieß es während der Aufnahmen öfter: „Können wir das nochmal machen?"

Wie sind die beiden auf dich aufmerksam geworden?

Ich hab den Trailer zugeschickt bekommen und sie haben gefragt, wie ich den Film finde. Ich war natürlich sofort begeistert und habe den beiden das auch gesagt. Ich dachte, ich müsste als nächstes ein Demo einsenden oder zum Casting gehen – doch nichts dergleichen war der Fall. Wolfgang und Christoph sagten direkt: "Okay, dann gehen wir bald ins Studio". Ich war ein bisschen überwältigt in dem Moment – aber manchmal sind solche spontanen Sachen einfach die besten.

Hamburg-Premiere im Abaton Kino mit den Regisseuren Wolfgang (l.) und Christoph (Mitte) Lauenstein
Warum sollte man "Die sagenhaften Vier" auf gar keinen Fall verpassen?

Weil er mit so viel Liebe gemacht ist – und es ist jede Menge los. Wir haben ein Roadmovie, wir haben Tiere, die herzallerliebst sind und wir haben tolle Synchronsprecher, die in ihren Rollen aufgehen. Und für die Eltern gibt es immer mal wieder richtig schöne Wortwitze. Ein Film für Jung und Alt.

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