Fiese Brüder und Geister-Omas
19.07.2021 | Förderrunde Director's Cut
Das Director's Cut-Gremium der MOIN Filmförderung hat in seiner zweiten Sitzung 2021 mehr als 1,1 Millionen Euro an 23 Projekte vergeben. Mit dabei sind das neue Drama der „Systemsprenger"-Produzenten Weydemann Bros. mit "Dark"-Star Louis Hofmann und Almila Bagriacik sowie ein Dokumentarfilm über die Reise einer querschnittsgelähmten Katze.
Regisseur Damian John Harper („In der Mitte des Flusses") kommt mit seinem neuen Drama Frisch (310.000 Euro, Weydemann Bros., Hamburg) für 16 Drehtage nach Hamburg und Schleswig-Holstein. Im Zentrum der Geschichte steht der 24-jährige Kai, dessen gewalttätiger Bruder vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen wird. Am Tag seiner Entlassung will er zu Kai nach Hause kommen, um sich das Geld zurückzuholen, das Kai für ihn aufbewahren sollte. Das Problem ist: Das Geld ist ausgegeben. Produzent des Films ist Weydemann Bros. aus Hamburg – zum Hauptcast gehören "Dark"-Star Louis Hofmann und Almila Bagriacik.
200.000 Euro Produktionsförderung gehen an den Familienfilm Max und die wilde 7 – Die Geister-Oma (Neopol Film, Frankfurt) von Regisseur und Drehbuchautor Winfried Oelsner sowie Co-Autorin Lisa-Marie Dickreiter. Worum geht's? Max soll in einer Seniorenauswahl im Fußball gegen seine Schulklasse kicken. Und dann spukt es auch noch in einer Burg und für Max und seine Seniorenfreunde beginnt ein neuer Fall. Ein Großteil der Film-Crew kommt aus der Hansestadt. In dem Familienfilm Totem (100.000 Euro, Leitwolf Filmproduktion, Hamburg) von Regisseur Sander Burger zieht die 11-jährige Ama, Tochter illegaler Einwanderer*innen, allein durch die Straßen Rotterdams und wird dabei von ihrem Totem-Tier begleitet. Das Drehbuch der holländisch-deutschen Koproduktion hat Burger gemeinsam mit Bastiaan Tichler verfasst. 80.000 Euro Förderung gehen an das Drama Bora Bora (Tamtam Film, Hamburg): Regisseur, Autor und Videokünstler Albert Serra widmet sich einer jungen Schriftstellerin, die in einer Schaffenskrise steckt und auf Bora Bora den Dolmetscherjob für einen Botschafter annimmt. Der Hamburger Regisseur und Autor Tuki Jencquel beleuchtet in seinem Dokumentarfilm Jack The Wolf (80.000 Euro, Orinokia Filmproduktion, Hamburg) das Leben seiner Mutter, der französischen Sterbehilfe-Aktivistin Jacqueline Jencquel, und versucht ihre Pläne für einen assistierten Suizid nachzuvollziehen. Filmemacherin Alessandra Celesia macht sich in dem hybriden Dokumentarfilm The Mechanics of Things (45.000 Euro, dirk manthey film, Hamburg) mit ihrer gelähmten Katze auf der Suche nach Genesung auf den Weg nach China.
Projektentwicklung in Höhe von 30.000 Euro geht an Grüße vom Mars (Leitwolf Filmproduktion, Hamburg) der beiden Autoren Sebastian Grusnick und Thomas Möller. In der Tragikomödie, die auf einem Kinderroman basiert, werden drei Geschwister aus der Stadt zu den Großeltern aufs Land geschickt. Nachwuchsregisseur und -autor Malte Thomsen aus Schleswig-Holstein siedelt seinen Coming of Age-Film Dry Country (28.000 Euro, Oma Inge Film, Hamburg) während einer Hitzewelle im nicht allzu fernen Deutschland der Zukunft an. Um zwei Freundinnen, die in einer Bank festsitzen, geht es in Billie (25.000 Euro, Equality Film, Berlin) von Filmemacherin Sheri Hagen, die das Drehbuch gemeinsam mit Paula Redlefsen und Zoe Hagen schrieb. Ein gehörloser Mann und eine blinde Frau stehen im Zentrum von Zwischen den Zeilen (25.000 Euro, Curly Pictures, Hamburg) von HFBK-Absolvent Milan Skrobanek, der das Drehbuch gemeinsam mit Eibe Maleen Krebs („Draussen in meinem Kopf") verfasst hat. Einen Doku-Thriller rund um die globale Corona-Pandemie liefern der Hamburger Regisseur und Autor Marcus Richardt sowie Regisseurin und Co-Autorin Lillian Rosa mit Die Heilung (20.000 Euro, FAVO Filmproduktion, Hamburg). Weitere 20.000 Euro gehen an den Dokumentarfilm Sternbrücke – der letzte Sommer des „Manche hatten Krokodile"-Regisseurs Christian Hornung. 17.000 Euro Projektentwicklung gibt es für den Dokumentarfilm Portrait einer Freundschaft (fünferfilm, Hamburg) von Hamburgerin und HFBK-Absolventin Faezeh Nikoozad.
Drehbuchförderung vergibt das Director's Cut-Gremium für drei Filme: Die Komödie Fabula Rasa (25.000 Euro) von den Hamburg Media School-Absolvent*innen Maurice Sinner und Miriam Suad Bühler, das Drama Deza (18.000 Euro, Skalar Film, Hamburg) von Rodí Güven Yalcinkaya aus Hamburg sowie Stille Schatten (15.000 Euro) der Hamburgerin Claire Walka.
Verleihförderung geht an die Komödie Das schwarze Quadrat (40.000 Euro, Port au Prince Pictures, Berlin) von Regisseur Peter Meister.
Im Bereich Abspiel wurden insgesamt sechs Projekte mit knapp 50.000 Euro gefördert, darunter das Zeise Open Air 2021 mit 13.700 Euro sowie das Sommernachtskino von B-Movie, 3001 und Metropolis mit 8.500 Euro.
Eine Übersicht aller geförderten Projekte gibt es hier.
Die Förderentscheidungen trafen am 3. Juni 2021: Sarah Blaßkiewitz, Gabor Greiner, Timo Großpietsch, Annekatrin Hendel, Sabine Steyer-Violet und Helge Albers.
Das Gremium Director's Cut ist für Filme und Serien mit Produktionskosten unter 3,5 Mio. Euro sowie Kinodokumentarfilme mit Herstellungskosten unter 1,5 Mio. Euro zuständig.