Oscar-Nominierung für Hamburger Filmemacher
23.01.2025 | „Die Saat des heiligen Feigenbaums“
Mit „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ hat Filmemacher und Wahl-Hamburger Mohammad Rasoulof es unter die letzten fünf Filme um den Auslands-Oscar geschafft – und ist jetzt als deutscher Beitrag für den wichtigsten Preis der Filmwelt nominiert. Nach der Nominierung von İlker Çatak im vergangenen Jahr für „Das Lehrerzimmer“ ist somit bereits zum zweiten Mal hintereinander ein Hamburg-Projekt bei der Oscarverleihung in Los Angeles dabei.
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien Hamburg: „Glückwünsche an Mohammad Rasoulof und die MOIN Filmförderung! Die Oscar-Nominierung für „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ ist nicht nur die Würdigung einer herausragenden künstlerischen Leistung, sondern auch ein starkes Zeichen für die Freiheit der Kunst und das hohe Gut der Demokratie. Wer hätte vor neun Monaten zu hoffen gewagt, dass Mohammad Rasoulofs Flucht aus Teheran über Hamburg bis nach Hollywood führen würde. Sein Weg erschüttert und zeigt zugleich voller Zuversicht, dass Kunst Grenzen überwinden kann, die politisch unüberbrückbar scheinen. Sein Film macht eindrucksvoll deutlich, dass Respekt voreinander und Liebe zueinander die Essenz des menschlichen Daseins sind und wir alles tun sollten, um friedlich in Vielfalt zusammenzuleben. Wir erwarten den 2. März mit Spannung!“
Helge Albers, Geschäftsführer der MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein: „Hamburg auf Oscar-Kurs! Mohammad Rasoulof hat mit seinem Drama „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ eine unglaubliche Reise hinter sich: Gedreht unter widrigsten Bedingungen im Iran mit anschließender Flucht, dann die Weltpremiere und vier Preise in Cannes – und jetzt als deutscher Beitrag eine Nominierung bei den Oscars. Das allein wäre eigentlich schon genug Stoff für einen Film. Wir freuen uns riesig für Rasoulof und sein ganzes Team, das hier wirklich Großes geleistet hat. Die Daumen für die Oscar-Verleihung am 2. März sind gedrückt.
Über den Film „Die Saat des heiligen Feigenbaums”
Rasoulofs politisches Familiendrama „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ wurde von der Hamburger Produktionsfirma Run Way Pictures produziert und von der MOIN Filmförderung finanziell unterstützt. Auch aus der Hansestadt mit dabei: Der Editor Andrew Bird („Soul Kitchen“, „Tschick“, „Aus dem Nichts“) sowie Optical Art und die Loft Studios für die Postproduktion. Im Film geht es um Iman, der gerade zum Untersuchungsrichter am Revolutionsgericht in Teheran befördert wurde, als nach dem Tod einer jungen Frau eine riesige Protestbewegung das Land ergreift. Obwohl die Demonstrationen zunehmen und der Staat mit immer härteren Maßnahmen durchgreift, entscheidet sich Iman für die Seite des Regimes und bringt damit das Gleichgewicht seiner Familie ins Wanken.
Bei den 77. Internationalen Filmfestspielen von Cannes gewann Mohammad Rasoulof unter anderem den Spezialpreis der Jury. Neben der Deutschlandpremiere beim Filmfest Hamburg war der Film im Jahr 2024 unter anderem in Locarno auf der Piazza Grande und beim Toronto International Film Festival zu sehen. Außerdem gab es eine Nominierung für die Golden Globes (Best Picture in non-English language ) sowie die BAFTA Awards (Film not in English language).
Die Oscar-Verleihung findet am 2. März 2025 in Los Angeles statt.