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3 Fragen an...Rosa Hannah Ziegler
21.02.2018 | Doku "Familienleben" auf der Berlinale

In ihrem dokumentarischen Langfilmdebut "Familienleben" zeigt Regisseurin Rosa Hannah Ziegler ein Familienleben am Rand der Gesellschaft. Die Doku über eine Familie, die auf einem verfallenen Bauernhof lebt, läuft aktuell im Rahmen der Berlinale in der Sektion "Panorama". Wir haben uns mit der Filmemacherin der Wendländischen Filmkooperative zum Kurzinterview getroffen.
- Wie lange habt ihr Alfred, Biggi und ihre Töchter für den Film begleitet - und wie habt ihr es geschafft, dass sie sich von euch begleiten lassen?
Das erste halbe Jahr über besuchte ich Biggi, ihre Töchter und Alfred regelmäßig. Ohne Kamera. Wir lernten uns dann Stück für Stück besser kennen. Die restlichen Teammitglieder kamen dann später dazu. Wir verbrachten alle viel Zeit miteinander. Gedreht haben wir dann in regelmäßigen Abständen etwa ein Jahr lang. Es war eine gemeinschaftliche Arbeit mit den Protagonisten. Wir haben zusammen überlegt, was wir für Szenen drehen wollen - das war mir bei diesem Film sehr wichtig.
- Wie bekommst du es hin, dass dir bei einem Dokumentarfilm das Schicksal deiner "Darsteller" nicht zu nahe geht?
Das Schicksal der "Darsteller" oder derer, die mich an ihrem Leben teilhaben lassen, wofür ich ihnen dankbar bin, geht mir immer nahe. Damit mir das Erlebte nicht zu nahe kommt, verordne ich mir eine Distanz und ziehe klare Grenzen. Ich bleibe immer die Filmemacherin, die sich für sie und ihr Leben interessiert. Natürlich nimmt man das, was tagsüber beim Drehen passiert, mit "nach Hause" - weil es oftmals sehr harte Situationen waren, mit denen wir konfrontiert wurden. Wir haben dann immer im Team darüber gesprochen, um das Erlebte und Gesehene gemeinsam zu verarbeiten.
- Du bist in Hamburg geboren und hast in Köln studiert – beides Großstädte. Wäre für dich ein Leben im ländlichen Idyll denkbar?
Ich bin zwar in Hamburg geboren, aber in Lüchow-Dannenberg aufgewachsen, von daher war mir ein Leben im "ländlichen Idyll" bis zu meinem 20 Lebensjahr geläufig. Ich wuchs in einem Dorf mit dreißig Häusern auf. Was ich in der Stadt vermisse, ist die Ruhe, die Stille, Wald und Wiesen direkt vor der Tür. Aber ein Leben ohne all die städtischen Möglichkeiten wäre für mich gerade undenkbar.
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