
Vom Daumenkino ins 3D-Universum
05.12.2018 | Tabaluga - Der Film Kinostart

Nach 35 Jahren kommt der kleine grüne Drache endlich auf die große Leinwand: Peter Maffays "Tabaluga – Der Film" startet am 6. Dezember in den deutschen Kinos. Regisseur Sven Unterwaldt hat für Tabalugas erstes 3D-Abenteuer mit Animationsstudios aus Deutschland, Kanada und China zusammengearbeitet – auch eine Animationsschmiede aus Hamburg war mit dabei.
Wenn Tabaluga ab dem 6. Dezember über die große Leinwand fliegt, wird kaum einer der großen und kleinen Zuschauer wissen, dass es sich hier um eine internationale Koproduktion mit Animationskünstlern aus drei verschiedenen Ländern handelt. In Deutschland war unter anderem die Animationsschmiede Studio Rakete aus Hamburg an dem Projekt beteiligt: „Unsere Aufgabe war die Erstellung des Storyboards. Das ist der Prozess, bei dem das vorhandene Drehbuch in Bilder umgesetzt wird. Jede Szene wird gezeichnet, in ihrer Länge festgelegt und mit vorläufigen Sprachaufnahmen kombiniert", verrät Geschäftsführerin Jana Bohl. Insgesamt 16 Personen haben bei Studio Rakete sechs Monate an Tabaluga gearbeitet. Das fertige Storyboard ist eine stark vereinfachte Version des Films in schwarz/weiß Bildern, eine Art Daumenkino – jedoch schon in voller Länge. Auf diese Weise kann das Filmteam sehr gut sehen, ob es noch irgendwo Nachbesserungsbedarf gibt und beispielsweise Spannungs- oder Slapstickelemente fehlen. „Das ist dann die Grundlage für alle weiteren Prozesse", sagt Bohl.

Während der Arbeit am Film gab es einen ständigen Austausch mit Regisseur Sven Unterwaldt, bei dem alle Fäden zusammenliefen. Mit seinen Ideen, dem Drehbuch und den bereits fertigen Designs der Figuren und Schauplätze, machte das Team um Storyboard Supervisor Toby Genkel sich an die Arbeit. Doch wie kreativ kann man bei einer so bekannten Markte wie Tabaluga eigentlich sein? „Die Verhaltensweisen und Charakterzüge der Hauptfiguren waren natürlich schon bekannt, der Bildaufbau der Szenen lag jedoch in unserer Hand: Schnittfolgen, Actionszenen, eingebaute Witze, Situationskomik und andere bildliche Details konnten durch uns kreativ erfunden werden. Auch das Timing, also die Geschwindigkeit, mit der wir die Geschichte erzählen, wird im Storyboard definiert", sagt Jana Bohl.

Dabei hat das Team großen Wert darauf gelegt, dass bereits beim Storyboard unterschiedliche Zielgruppen angesprochen werden. Sowohl Kinder als auch Erwachsene werden sich in der Geschichte wiederfinden. Und all die Tabaluga-Fans da draußen sollten sich natürlich in der animierten Welt schnell zu Hause fühlen: „Eine inhaltliche Herausforderung war die Transformation des kleinen Drachen aus der Tuschewelt von Helme Heine und der Bühnenwelt von Maffays Shows auf die große Leinwand, ohne den Zauber der Vorlage zu verlieren", sagt Produzentin Solveig Fina von Tempest Film. Und so wurde die alte Tabalugawelt behutsam an die Sehgewohnheiten der jüngeren Generationen angepasst. Ein Prozess, bei dem einer natürlich nicht fehlen durfte: „Peter Maffay war als Urvater der Figur ein essentieller Bestandteil der gesamten Produktion. Es war uns wichtig, Peter in die einzelnen Schritte mit einzubinden. Das fing bei der visuellen und inhaltlichen Entwicklung der Figuren an und endete beim Score", so Solveig Fina.

Und so wird Tabaluga ab dem 6. Dezember mit Sicherheit zahlreiche „alte" Fans ins Kino locken, aber auch viele neue hinzugewinnen. In diesem Sinne: Flieg kleiner Drache!
weitere Beiträge
