MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein

Inselgötter und Tante Emma Läden

15.05.2019 | Gremium 2

Das Gremium 2 der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein hat in seiner April-Sitzung knapp 500.000 Euro an 19 Projekte vergeben – darunter Helena Wittmanns Hochsee-Experimentalfilm "Human Flowers of Flesh" sowie der Dokumentarfilm "Alles was man braucht" von Filmemacherin Antje Hubert, der sich dem Tante-Emma-Laden in ländlichen Regionen widmet.

Helena Wittmanns Human Flowers of Flesh (100.000 Euro, fünferfilm, Hamburg) ist ein Experimentalfilm, der alle Sinne berührt. Die Filmemacherin erzählt die Geschichte von Protagonistin Ida, die mit ihrer fünfköpfigen Besatzung auf einer Segelyacht lebt und deren Leben eines Tages in Marseille durch die Französische Fremdenlegion eine neue Richtung einschlägt. Wittmanns Debüt "Drift" lief unter anderem auf den Filmfestivals in Venedig und Rotterdam. Die Produktionsfirma fünferfilm war zuletzt mit "Olanda" auf der Berlinale 2019 zu sehen.

In ihrem Dokumentarfilm Alles was man braucht macht Filmemacherin Antje Hubert (85.000 Euro, mairafilm, Hamburg) sich auf die Suche nach "Tante-Emma-Läden" – oder vielmehr den Plätzen, wo sie einst zu finden waren – und erzählt vom Einkaufen auf dem Land. Eine Reise durch die Dörfer im Norden und Osten Deutschlands, welche die Filmemacherin für 14 Tage nach Schleswig-Holstein führen wird.

Der Dokumentarfilm People, Gods and other Creatures von Svetlana Strelnikova (55.000 Euro, Doppelplusultra Film und TV Produktion, Hamburg) konzentriert sich auf eine kleine griechische Insel im Mittelmeer, auf der ehemalige russische Atomwissenschaftler das Zusammenleben einer kleinen Gruppe von Inselbewohnern analysieren: Aussteiger aus der ganzen Welt, die auf die Insel gekommen sind, um eigentlich fernab von gesellschaftlichen Zwängen zu leben.

Insgesamt erhalten zehn Projekte Produktionsförderung mit einer Gesamtsumme von 431.000 Euro. Rund zwei Drittel der Fördersumme, genau 296.000 Euro, gehen dabei an fünf Projekte unter weiblicher Regie, darunter der Experimentalfilm Border Control von Stefan Panhans und Andrea Winkler (28.000 Euro, Hamburg) und die Puppen-Stop Motion Von der Hand in den Kopf von Arved Lindau und Lina Paulsen (28.000 Euro, Hamburg). Zu den weiteren geförderten Projekten zählen der Dokumentarfilm Jonas in the Fields vom Hamburger Filmkünstler Peter Sempel (37.000 Euro, Hamburg), der animierte Kurzfilm Jack Mate von Regisseur Tobias Sandberger und Produzent Nils Hartlef (36.000 Euro, Hamburg), der Kurzfilm Stillleben von Roland Puknat und Autorin Vivien Salo (25.000 Euro, Halstenbek), Sören Wendts Kinderfilm Trecker kommt mit! (27.000 Euro, Hamburg) mit den Autoren Finn-Ole Heinrich und Dita Zipfel sowie der Kurzfilm Was alles sein könnte von Pourya Ezzati Pour (10.000 Euro, Lüneburg).

Eine Förderzusage in der Projektentwicklung gibt es für zwei Dokumentarfilme: 15.000 Euro gehen an Adnan und Nina Softic für On the Ground und weitere 16.000 Euro für Martin Prinoths Correspondence of a War Photographer (Against Reality Pictures, Hamburg). Zudem wurde sieben Mal eine Abspielförderung mit einer Gesamthöhe von 35.000 Euro ausgesprochen. Zu den geförderten Projekten zählen die Kinoaktion Eine Stadt sieht einen Film (10.000 Euro), das Zeise Open Air 2019 (8.000 Euro, Zeise Kinos) und die Filmnächte am Millerntor (5.500 Euro, 3001 Kino).

Die Förderentscheidungen haben am Mittwoch, 17. April 2019, die Gremiumsmitglieder Helge Albers, Birgit Glombitza, Timo Großpietsch, Joachim Kühn, Arne Sommer und Andres Veiel getroffen.

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