
4 Filme im Programm
17.05.2017 | Die FFHSH an der Croisette
Beim 70. Internationalen Filmfestival in Cannes ist Norddeutschland bestens vertreten: Mit vier FFHSH-geförderten Filmen im Programm, davon einem im Wettbewerb und einer Hamburgerin als »Producer on the move«.
Am Mittwoch beginnt in Cannes das wichtigste Filmfestival der Welt. Hamburg und Schleswig-Holstein dürfen sich dabei Hoffnungen auf eine Goldene Palme machen: Fatih Akin tritt mit seinem Film Aus dem Nichts im Hauptwettbewerb an. Auch sonst ist der Norden stark vertreten. Insgesamt laufen vier Filme mit Hamburger Beteiligung an der Croisette. Eine weitere Förderung hat nun das Drama A Man of Integrity vom Hamburger Regisseur Mohammad Rasoulof erhalten.
Maria Köpf, Geschäftsführerin der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein (FFHSH), sagt dazu: »Vier Filme in Cannes, einer davon im Wettbewerb: Das ist eine sensationelle Bilanz für den Film im Norden. Wir drücken allen vier Projekten die Daumen - und hoffen insgeheim auf eine Goldene Palme für Fatih Akin und sein Team. Besonders freue ich mich, dass auch das neue Drama von Mohammad Rasoulof beim Filmfestival dabei ist. Rasoulof geht für seine Filme über Grenzen und schafft es regelmäßig, unseren Fokus auf den Iran neu zu richten. Wir sind stolz darauf, dass Hamburg mittlerweile zu seinem neuen Lebensmittelpunkt geworden ist.«
Im Programm
Fatih Akins Thriller Aus dem Nichts feiert in Cannes seine Weltpremiere im Wettbewerb. Die international renommierte Schauspielerin Diane Kruger spielt darin die junge Mutter Katja, die bei einem Bombenanschlag Mann und Sohn verliert. Die Polizei fasst zwei Verdächtige: Ein junges Neo-Nazi-Paar. Katja will Gerechtigkeit – für sie gibt es keine Alternative. Der größte Teil der Dreharbeiten fand dabei in Hamburg statt. Realisiert wurde der Film von Akins Produktionsfirma bombero international in Ko-Produktion mit Warner Bros. Film Productions Germany, Macassar Productions, Pathé und corazón international.
Das Drama A Man of Integrity ist der bereits sechste Kinofilm von Mohammad Rasoulof. Der in Hamburg und Teheran lebende Regisseur erzählt darin die Geschichte des Goldfischzüchters Reza, der mit Frau und Kind in einem abgelegenen iranischen Dorf lebt. Reza kämpft um seine wirtschaftliche Unabhängigkeit, während ein privates Unternehmen mit engen Verbindungen zu Regierung und lokalen Behörden anfängt, die Kontrolle über die Region zu übernehmen und die Landwirte und Kleinbesitzer zu verdrängen. Der unabhängig und ohne Förderung gedrehte Film wird von der FFHSH nun bei der Herausbringung in Cannes unterstützt.
Teheran Tabu, das Spielfilmdebüt des in Deutschland lebenden Iraners Ali Soozandeh, steht in der Reihe »Semaine de la Critique« auf dem Programm. Der Film wagt sich mit den Stilmitteln des Animationsfilms und der Graphic Novel an ein gesellschaftskritisches Thema. Im Mittelpunkt stehen drei selbstbewusste Frauen und ein junger Musiker, deren Lebenswege sich in der schizophrenen Welt der iranischen Hauptstadt Teheran kreuzen. Sex, Korruption, Drogen und Prostitution gehen in dieser brodelnden Metropole einher mit strengen religiösen Gesetzen. Das Umgehen von Verboten wird zum Alltagssport und der Tabubruch zur individuellen Selbstverwirklichung. Produziert wird er von der Firma Little Dream Entertainment mit Sitz in Hamburg und Köln.
Die internationale Produktion En Attendant Les Hirondelles von Karim Moussaoui (Niko Film) spielt im Algerien von heute: Drei Geschichten zeichnen das kontrastreiche Bild eines Landes, das zwischen der Last der Tradition und dem Streben nach Modernität hin- und hergerissen ist. Moussaoui ist eine der wenigen algerischen Filmschaffenden und damit eine wichtige Stimme des Landes. Die Postproduktion des Dramas fand in Hamburg statt. Der Film wird in der Sektion »Un Certain Regard« gezeigt.
Producer on the Move
Die European Film Promotion (EFP) lädt mit ihrem Programm »Producer on the Move« jedes Jahr vielversprechende Filmtalente aus ganz Europa zum Internationalen Filmfestival nach Cannes ein. Ziel des renommierten Programms ist es, internationale Produktionen zu fördern und neue Filmprojekte anzustoßen. In diesem Jahr dabei ist die Hamburger Filmproduzentin Verena Gräfe-Höft, die mit ihrer Firma Junafilm internationale Bekanntheit insbesondere durch die FFHSH-geförderten Produktionen Tore tanzt und Antboy erlangte.
FFHSH vor Ort
Der deutsche Pavillon im Village International des Marché du Film ist seit vielen Jahren Treffpunkt für Akkreditierte in Cannes. Er befindet sich direkt am Festival Palais zwischen Meer und Croisette und ist ein entspannter Ort für Kontakte, Austausche und Projekte. Vertreter*innen von German Films und Focus Germany werden dort während des Festivals als Ansprechpersonen zur Verfügung stehen.
Die FFHSH wird in diesem Jahr repräsentiert von der Geschäftsführerin Maria Köpf, Förderreferentin Malika Rabahallah, Christiane Dopp und Alexandra Luetkens (Film Commission) sowie Claudia Hartmann (Kommunikation & Presse).
Kontakt
Focus Germany Village International / German Films / Stand 125 Tel.: +33 4 92 59 00 - 04 Alle persönlichen Kontakte finden Sie hier
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