
100. Grüner Drehpass geht an "Sauerkrautkoma"
12.10.2017 | Umwelt-Zertifikat feiert Jubiläum
Beim Dreh eines Kinofilms landen üblicherweise tausende Plastikbecher im Müll, während ungefilterte Dieselgeneratoren, Auto- und Flugreisen circa 600 bis 1000 Tonnen CO2 in die Luft schleudern. Die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein (FFHSH) hat darum 2011 den "Grünen Drehpass" ins Leben gerufen, ein Gütesiegel für umweltbewusste Dreharbeiten. Zum 100. Jubiläum hat die FFHSH den Grünen Drehpass an die Krimi-Verfilmung "Sauerkrautkoma" vergeben, die aktuell in Bayern produziert wird
Beim Dreh von Sauerkrautkoma (Constantin Film), der fünften Verfilmung der Krimi-Komödie von Rita Falk, setzt das Team auf umweltfreundliche Maßnahmen wie den Einsatz von Hybrid- und Wasserstofffahrzeugen, Catering mit regionalen Produkten sowie Thermobecher für die Crew. Für ihre Leistungen wurden sie nun mit dem 100. Grünen Drehpass der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein ausgezeichnet.
Maria Köpf, Geschäftsführerin der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, sagt dazu: "Mit dem 100. Grünen Drehpass an eine bayerische Filmproduktion wollen wir ein Zeichen setzen: Nur gemeinsam und länderübergreifend können wir etwas bewegen und Produktionsabläufe ökologischer gestalten. Das Team von 'Sauerkrautkoma' arbeitet durch und durch grün und hat darum unseren 100. Drehpass mehr als verdient. Dass wir in den vergangenen fünf Jahren bereits 100 Filmteams überzeugen konnten, umweltbewusst zu filmen, erfüllt uns mit Stolz. Allein beim Dreh von Fatih Akins Thriller 'Aus dem Nichts' ließen sich mit dem Grünen Drehpass über 200 Tonnen CO2 einsparen. Das Rechenbeispiel zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg befinden."
Meilensteine des Grünen Drehpasses:
2011: Grüner Drehpass wird im Rahmen der Umwelthauptstadt Hamburg entwickelt
2012: Erster Grüner Drehpass geht an „Der Landarzt", Novafilm
2013: Als erster Kinofilm wurde "Buddy" von Michael Bully Herbig ausgezeichnet
2013: Das Magazin "Green Film Shooting" für Nachhaltigkeit im Medienbereich erscheint zum ersten Mal
2014: Start der vertiefenden, jährlichen Workshop-Reihe
2015: Einladung von Ecoprod zur Teilnahme an COP 21 zum Klimakongress in Paris
2016: Grüner Drehpass geht an "Aus dem Nichts" von Fatih Akin
2017: 100. Drehpass für "Sauerkrautkoma"
Mehr zum Grünen Drehpass
Als erste Filmförderung in Deutschland hat die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein das Thema umweltbewusste Dreharbeiten in die Filmbranche getragen. Mit dem zertifizierten Gütesiegel für Film- und TV-Produktionen gibt die FFHSH Handlungsempfehlungen, wie man am Set den Energieverbrauch reduzieren und Müll vermeiden kann. Ausgezeichnet werden Produktionsteams, die ihren Film nachweislich umweltbewusst drehen. Mittlerweile kann der Grüne Drehpass weltweit beantragt werden. So plant die Film Commission Mallorca, den "Grünen Drehpass" zu adaptieren und in Island wird in den kommenden Wochen die erste internationale Produktion "The Deposit" mit der "Green Shooting Card" der FFHSH ausgezeichnet.
Mehr zu "Sauerkrautkoma"
Regisseur Ed Herzog dreht mit "Sauerkrautkoma" den fünften Teil der Eberhofer-Krimis von Rita Falk. Im Film hat sich Dorfpolizist Franz Eberhofer aus Niederkaltenkirchen mit seinen Ermittlungserfolgen verdient gemacht und wird in die Metropole München versetzt. Doch dort geht das Chaos dann erst richtig los. Im Kofferraum seines Vaters liegt plötzlich die Leiche einer serbischen Frau. Das Drehbuch haben Ed Herzog und Stefan Betz geschrieben. Produziert wird der Film von Constantin Film, Produzentin ist Kerstin Schmidbauer.
Bildnachweis
V.l.n.r.: Der Constantin-Vorstandsvorsitzender Martin Moszkowicz, Herstellungsleiterin Christine Rothe, Christiane Dopp von der FFHSH, Regisseur Ed Herzog, Darsteller Sebastian Bezzel und Eisi Gulp, Produzentin Kerstin Schmidbauer, Produktionsleiter Steffen Günther und Green Production Manager Philip Gassmann.
Foto: Bernd Schuller/Constantin Film
weitere Beiträge
