MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein

Liebe und Hip-Hop in Istanbul

26.04.2018 | Förderrunde Gremium 2

Das Gremium 2 der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein hat in seiner neuesten Sitzung mehr als 400.000 Euro an 16 Projekte vergeben. Die Filme handeln von Lübecker Tourette-Zentren, italienischen Hotelburgen und Istanbuler Liebesdramen.

Die türkisch-deutsche Koproduktion When I'm Done Dying der Regisseurin Nisan Dag (100.000 Euro, Red Balloon, Hamburg) ist eine moderne "Romeo und Julia"-Erzählung – mitten in den Slums von Istanbul. Das Drama über den Hip-Hopper Fehmi und die wohlhabende Devin wurde bereits durch den Deutsch-Türkischen Co-Production Development Fonds gefördert. Die animierten Sequenzen im Film übernimmt die Hamburger Firma Studio Rakete.

Im Dokumentarfilm Reise in die Frei-Tic-Zone (60.000 Euro, Thomas Oswald, Hamburg) begeben sich drei Tourette-Betroffene auf die Suche nach einem Ort, an dem sie ihre Tics ohne Sanktionierung ausleben können. Auf ihrer Reise stoppen sie in verschiedenen Forschungszentren – unter anderem in Lübeck – um mehr über ihre Krankheit zu erfahren.

Der HFBK-Professor und Regisseur Pepe Danquart reist in Vor mir der Süden (60.000 Euro, bittersuess pictures, Berlin) über 4.000 km durch Italien, mit einem alten Fiat Millecento. Inspiriert von der italienischen Regielegende Pier Paolo Pasolini dokumentiert Danquart auf seinem Roadtrip die soziale Wirklichkeit Italiens, die Migration und die Folgen der Globalisierung.

Der Dokumentarfilm Immersive Dark Tourism (40.000 Euro, fuenferfilm, Hamburg) handelt von ehemaligen Elitesoldaten und illegalen Migranten, die ihre Grenzerfahrungen für Touristen reinszenieren. Filmemacher André Siegers und Philipp Diettrich folgten ihnen bei ihren Bemühungen, sich mithilfe dieser Geschäftsidee einen Zufluchtsort in einer Welt zu sichern, der sie aufgrund ihrer persönlichen Geschichte und Erfahrungen misstrauisch gegenüberstehen.

Insgesamt erhalten acht Projekte Produktionsförderung in Höhe von rund 360.000 Euro. Dabei gehen 135.000 Euro an drei Projekte unter weiblicher Regie, darunter das größte Projekt When I'm Done Dying. In der Produktion wird zudem Nicolas Fattouhs Kurzfilm How My Grandmother Became a Chair mit 35.000 Euro gefördert. Produktion und Animation übernehmen die Hamburger Fabian & Fred. Die Komödie Blue Moon of Kentucky (30.000 Euro, Skalar Film, Hamburg) ist das neue Projekt von Josef Brandl und Skalar Film, die bereits mit ihrem Kurzfilm Nicole's Cage weltweit Festivalerfolge feiern konnten. Die Dokumentation Afganistanci – Fassaden der Krise von Anabela Angelovska wird mit 23.600 Euro unterstützt und der Experimentalfilm In the Limbo von Katja Pratschke mit 12.000 Euro. Für Antje Huberts Dokumentarfilm Alles was man braucht (mairafilm, Hamburg) gibt es eine Projektentwicklungsförderung in Höhe von 17.000 Euro. Außerdem gingen Fördermittel an sieben Hamburger Kinos.

Die detaillierte Übersicht aller geförderten Projekte ist hier abrufbar.

Die Förderentscheidungen haben am Dienstag, 24. April 2018 Birgit Glombitza, Timo Großpietsch, Katrin Klamroth, Maria Köpf, Joachim Kühn und Arne Sommer getroffen.

 

Foto: "When I´m Done Dying" (Nisan Dag)

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