
Krimis, Kriege und Therapiestunden
10.09.2018 | FFHSH bei Filmfest Hamburg
Beim 26. Filmfest Hamburg stehen elf FFHSH-geförderte Produktionen auf dem Programm, darunter die Festivalerfolge "Another day of Life" und "Sibel". Umrahmt werden die Filme von mehreren Fachveranstaltungen und Drehort-Touren.
Maria Köpf, Geschäftsführerin der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein: "Für die Filmfans im Norden beginnt Ende September die fünfte Jahreszeit: Endlich wieder Filmfest Hamburg! Wir freuen uns auf die Vielzahl an Geschichten, die die Filmschaffenden aus dem Norden in Hamburg zum ersten Mal auf großer Leinwand zeigen – vom rebellischen Dorfmädchen Sibel über den verliebten Psychotherapeuten Max in 'Was uns nicht umbringt' bis hin zum draufgängerischen Kriegsreporter Kapuściński im Animationsfilm 'Another Day of Life'."
GEFÖRDERTE FILME
In der Sektion FREIHAFEN laufen vier Spielfilme mit FFHSH-Förderung. Die Projekte gehen damit ins Rennen um den "Hamburger Produzentenpreis für Europäische Kino-Koproduktionen":
Der in Cannes gefeierte Animationsfilm Another Day of Life von Raúl de la Fuente und Damian Nenow ist in Deutschland zum ersten Mal auf dem Filmfest Hamburg zu sehen. Hinter der Erzählung über den Kriegsreporter Ryszard Kapuściński stecken die Hamburger Firmen Wüste Film und Animationsfabrik.
Nach Locarno und Toronto kommt die mitreißende Emanzipations- Geschichte Sibel von Çağla Zencirci und Guillaume Giovanetti nun auch nach Hamburg. Koproduzent ist die Riva Filmproduktion, die es mit dem Drama Die Wunde auf die Oscar-Shortlist 2018 geschafft hat.
In Verachtung (Zentropa Hamburg), der vierten Verfilmung der Jussi Adler-Olson-Krimis, schlüpfen die Filmstars Fares Fares und Nikolaj Lie Kaas erneut in die Rolle des dänischen Ermittlerduos. Für den Film hat Regisseur Christoffer Boe über 30 Tage lang im Film-Norden gedreht.
Das Melodram In Love and War von Kasper Torsting (NordFilm/ Tamtam Film) behandelt die Geschichte Dänemarks und Deutschlands im Ersten Weltkrieg. Der Film ist die erste Produktion der deutsch-dänischen Entwicklungsinitiative zwischen dem Dänischen Filminstitut und der FFHSH.
In der neuen Filmfest-Reihe GROSSE FREIHEIT konkurrieren deutsche Spielfilme zum ersten Mal um den mit 25.000 Euro dotierten Hamburger Produzentenpreis "Deutsche Kinoproduktion". Im Rennen ist auch die Hamburger Regisseurin Sandra Nettelbeck, die mit ihrer Tragikomödie Was uns nicht umbringt (Sommerhaus Filmproduktion) beim Filmfestival in Locarno überzeugen konnte. In der Hauptrolle brilliert August Zirner als Psychotherapeut Max. Lola Randls Dokumentarfilm Von Bienen und Blumen (Detailfilm) hingegen ist ein Porträt von Städtern, die sich in unbekanntes Terrain aufmachen und versuchen, auf dem Land heimisch zu werden.
Die Sektion HAMBURGER FILMSCHAU präsentiert das lebendige und vielseitige Filmschaffen aus Hamburg. Die FFHSH hat folgende Produktionen unterstützt:
Im Land meiner Kinder von Darío Aguirre, Büchner Filmproduktion
Vierzehneinhalb Kollisionen von Guido Weihermüller, Close Distance Productions
Das Weltkino zeigt sich in der Rubrik KALEIDOSKOP. Mit dabei ist die FFHSH-geförderte Produktion Die Schule auf dem Zauberberg von Radek Wegrzyn (Detailfilm). In der Sektion TELEVISIONEN ist die FFHSH mit dem neuen Tatort: Borowski und das Glück der Anderen (Andreas Kleinert, NordFilm Kiel) vertreten. Und im Sonderprogramm HEIMATFILME ist Katja Benraths Kurzfilm und Oscarkandidat Watu Wote noch einmal zu sehen.
FFHSH-VERANSTALTUNGEN BEIM FILMFEST HAMBURG
Premium-Content oder Abstellgleis? Filmauswertung auf SVOD-Plattformen Freitag, 28.09., 15:30-17:00 Uhr, im Festivalzelt auf dem Allende-Platz
Immer mehr Produzenten und Verleihfirmen versuchen, ihre Filme an SVOD-Plattformen wie Netflix, Amazon und Co. zu verkaufen. Doch bringt SVOD den versprochenen Erfolg? Dieser Frage gehen die Deutsche Filmakademie und die FFHSH unter der Moderation von Katja Eichinger nach. Auf dem Panel: Tilman Rautenstrauch (Studio Hamburg Enterprises), Dirk Schürhoff (Beta Cinema), Reinhardt Beetz (Gebrüder Beetz Filmproduktion) und Peter Schauerte (Warner Bros.).
Produzentenfrühstück – Neue Tarifverträge für die Filmbranche Dienstag, 02.10., 09:00-11:30 Uhr, Festivalzelt
Ob Tageshöchstarbeitszeiten, Gagenerhöhungen oder die Aufnahme neuer Berufe in die Gagentabelle – es tut sich gerade einiges an der Vertragsfront. Doch wie alltagstauglich sind die neuen Regelungen? Es diskutieren Prof. Dr. Oliver Castendyk (Produzentenallianz), Matthias von Fintel (ver.di) und Medien- Anwalt Dr. Ralph Oliver Graef. Eine Veranstaltung der FFHSH gemeinsam mit der Medienrechtskanzlei GRAEF Rechtsanwälte und dem Team Medien der Commerzbank Hamburg.
Immersive Technology as a Punk Moment – Masterclass mit Simon Wilkinson Donnerstag, 04.10., 15:00-17:00 Uhr, Festivalzelt
Der VR-Experte und Transmedia-Künstler Simon Wilkinson zeigt, worum es bei VR wirklich geht – und hat hierfür zahlreiche Beispiele aus Zentralasien, Lateinamerika und Afrika im Gepäck. Die Masterclass findet auf Englisch statt und wird von Screen South-Geschäftsführerin Jo Nolan moderiert. Eine Veranstaltung vom North Sea Region Interreg-Projekt »Create Converge«, Screen South und der FFHSH.
Tablet Tour – Mit dem Tablet auf Drehortsuche Sonntag, 30.09., 11:00-13.30 Uhr und 15:00-17:30 Uhr, Treffpunkt Beatles Platz (Ecke Reeperbahn / Große Freiheit)
Die Stadtrundgänge der Initiative Hamburg Loves Film stellen aktuelle Produktionen und Filmklassiker vor – dieses Mal mit Fokus auf Filmen von Fatih Akin. Das Besondere: Alle Gäste bekommen ein iPad, auf dem die passenden Filmausschnitte an den Drehorten abgespielt und kommentiert werden. Kosten 9 Euro. Anmeldung: ak@videosightseeing.de
ÜBER DAS FILMFEST HAMBURG: Das Filmfest Hamburg findet vom 27 September bis zum 6. Oktober 2018 statt. Gezeigt werden 120 Produktionen als Welt-, Europa- und Deutschland-Premieren. Festivalkinos sind das Abaton, CinemaxX Dammtor, Metropolis, Passage und das Studio-Kino. Das 16. MICHEL Kinder und Jugend Filmfest findet vom 28. September bis 6. Oktober im Abaton Kino statt
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