MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein

Segeln, Sylt und Serienkiller

09.06.2022 | Förderung für 14 Projekte

In seiner aktuellen Sitzung hat das „High End"-Gremium der MOIN Filmförderung zehn Projekte mit rund 800.000 Euro unterstützt. Mit dabei: Die Fortsetzung der True Crime-Serie „Reeperbahn Special Unit 65", ein Familienfilm um vier Chaos-Schwestern und ein Dokumentarfilm über die Vendée Globe-Regatta rund um den Hamburger Boris Herrmann. Mehr als 550.000 Euro gehen zudem an vier Produktionen aus dem Nordbuster-Gremium, darunter ein tierisches Schleswig-Holstein-Projekt.

GREMIUM HIGH END

Ein ungewöhnliches Aufeinandertreffen gibt es in Mike Marzuks Familienfilm Die Chaosschwestern feat. Pinguin Paul (200.000 Euro, Blue Eyes Fiction, München). Pinguin Paul verirrt sich auf der Flucht von seinen Entführer*innen ausgerechnet in das Haus der vier chaotischen Schwestern Livi, Tessa, Malea und Kenny. Bei der Mission, ihn zurück zu seiner Familie in den Zoo zu bringen, hilft den unterschiedlichen Schwestern nur eins: einmal zusammenhalten! Der in der Produktion geförderte Film basiert auf der zehnteiligen Buchreihe von Dagmar H. Mueller und ein Teil des Teams kommt aus Hamburg. Im September 2022 wird es vier Drehtage in der Hansestadt geben. Das Drehbuch schrieb Marzuk gemeinsam mit Korbinian Wandinger.

Dem Kampf gegen das organisierte Verbrechen der 90er widmen sich Showrunner Georg Tschurtschenthaler und Regisseur Carsten Gutschmidt in ihrer True Crime-Serie Polizeikommando (150.000 Euro, Gebrüder Beetz Filmproduktion, Hamburg). Als direkter Nachfolger der auf der Berlinale vorgestellten Serie „Reeperbahn Special Unit 65" dreht sich in der neuen Staffel nicht mehr nur alles um Hamburg – die Ermittlungen des LKA weiten sich dieses Mal auch auf weitere Bundesländer aus. Es sind zehn Drehtage in der Hansestadt geplant, Drehbeginn ist September 2022. Als Autor*innen sind wieder die Hamburgerin Ina Kessebohm und Florian Fettweis aus Berlin dabei. Die Kamera übernimmt 4 Blocks-DOP Matthias Bolliger aus Hamburg.

Förderung im Bereich Projektentwicklung geht an zwei Produktionen: Die Drama-Serie Kliffende (80.000 Euro, Junafilm, Hamburg) von HMS-Absolventin und Autorin Lena Krumkamp und Co-Autor Lennard Eberlein aus Hamburg wird eine echte norddeutsche Produktion: Die kompletten Dreharbeiten der Geschichte um eine Frau, die ihre Unschuld in einem Kriminalfall beweisen will, sollen auf Sylt und in Hamburg stattfinden. Weitere 36.000 Euro gibt es für den Dokumentarfilm Die längste Nacht (Gebrüder Beetz Filmproduktion, Hamburg) über eine Rettungsaktion bei der Vendée Globe, dem härtesten Solo-Segelrennen der Welt, an dem erstmalig auch der Hamburger Segler Boris Herrmann teilnahm. Andreas Wolfers aus Hamburg schrieb das Drehbuch gemeinsam mit dem britischen Co-Autor und Regisseur Alex Parkinson.

Im Bereich Drehbuch gab es ebenfalls Förderung für zwei Projekte: In der Serie Das Ende der Gewalt (50.000 Euro, Heimathafen Film, Hamburg) erschüttert eine Mordserie an Menschen mit rechtsradikaler Vergangenheit den Norden der Republik. Das Drehbuch schreiben Hannes Held und Petra Lüschow. Um die Hamburger Kolonialgeschichte dreht sich der Film Hagenbeck (35.000 Euro, Rommel Film, Berlin) der beiden Nachwuchsautor*innen Leona Stahlmann und Niklas Hoffmann.

Insgesamt 255.000 Euro hat das Gremium für Verleihförderung ausgesprochen. Hierzu zählen Lars Jessens Romanverfilmung Mittagsstunde (80.000 Euro, Majestic Filmverleih, Berlin), das Drama Kurt (75.000 Euro, Filmwelt Verleihagentur, München) von Til Schweiger, der Kinderfilm Mein Lotta-Leben – Alles Tschaka mit Alpaka (50.000 Euro, Wild Bunch Germany, Berlin) von Martina Plura sowie Michael Bully Herbigs Mediensatire 1000 Zeilen (50.000 Euro, Warner Bros. Entertainment, Hamburg) um Star-Reporter Lars Bogenius mit Jonas Nay und Elias M'Barek in den Hauptrollen.

GREMIUM NORDBUSTER

Produktionsförderung in Höhe von 450.000 Euro geht an Ponyherz (Riva Filmproduktion, Hamburg) von Regisseur Markus Dietrich und Autor Peter Freund. Der Kinderfilm basiert auf der erfolgreichen Kinderbuchreihe von Usch Luhn und erzählt die Geschichte der elfjährigen Anni, die sich nach ihrem Umzug aufs Land in einer völlig neuen Umgebung zurechtfinden muss. Hilfe bekommt sie dabei vom Wildpferd Ponyherz, zu dem sie eine fast magische Verbindung spürt. Rund vier Wochen Drehzeit sind für den Film in Schleswig-Holstein geplant, als Cast sind unter anderem Dieter Hallervorden, Nilam Farooq, Peter Lohmeyer und Marie Burchard bestätigt.

Zudem hat das Nordbuster-Gremium drei Drehbücher gefördert: Jana Forkel lässt in ihrem Drehbuch zu Phantaphasie (40.000 Euro, Gipfelstürmer Film, Hamburg) zwei Menschen in ihren Träumen per implantiertem Chip aufeinandertreffen. Ein düsterer Psychothriller kommt mit Nachtweh (35.000 Euro, Wüste Film, Hamburg) von Autorin Catharina Junk („Mittagsstunde", „Die dunkle Seite des Mondes"). Weitere 31.000 Euro gehen an den Familienfilm Das Camp der Unbegabten (triple pictures, Hamburg) von Hamburger Autor Niels Holle nach einer Kinderbuchvorlage von Boris Koch.

Eine detaillierte Übersicht aller geförderten Projekte des High End-Gremiums gibt es hier.

Eine detaillierte Übersicht aller geförderten Projekte des Nordbuster-Gremiums gibt es hier.

Das High End-Gremium ist für Filme und Serien mit Produktionskosten über 3,5 Mio Euro zuständig. Die Förderentscheidung trafen am 31. Mai Christian Granderath, Murat Isgüder, Wenka von Mikulicz, Caroline von Senden, Ipek Zübert und Helge Albers.

Das Nordbuster-Gremium ist für Filme zuständig, die eine besondere kulturwirtschaftliche Bedeutung für die Region haben. Die Fördersumme von jährlich einer Million Euro wird von Warner Bros. in Form eines Treuhandfonds zur Verfügung gestellt. Die Förderentscheidung trafen am 1. Juni Maike Haas, Benjamina Mirnik-Voges und Peter Preisser.

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