MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein

6x MOIN in Cannes

16.05.2022 | Rekordjahr für den Filmnorden

Das gab es noch nie: Gleich drei Filme mit Hamburg-Beteiligung laufen im Wettbewerb der 75. Filmfestspiele von Cannes, darunter der neue Film von Ruben Östlund. Drei weitere MOIN-geförderte Produktionen sind in anderen Sektionen zu sehen – der Kurzfilm "Beben" wurde fast komplett in Schleswig-Holstein gedreht.

Helge Albers, Geschäftsführer der MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein: „Sechs MOIN-geförderte Filme in Cannes, drei davon im Wettbewerb – mehr geht eigentlich nicht! Von Sozialsatire über emotionales Liebesdrama bis zum düsteren Thriller ist in diesem Jahr alles vertreten. Wir freuen uns riesig für alle Teams, darunter die Hamburger Produktionsfirma Tamtam Film mit ihrem Drama 'Pacifiction' sowie Regisseur Rudolf Fitzgerald Leonard, der seinen Kurzfilm 'Beben' fast komplett in Schleswig-Holstein gedreht hat. Und jetzt heißt es: Daumen drücken!"

MEHR ZU DEN FILMEN

WETTBEWERB

„Triangle of Sadness" Nach seinem Cannes-Gewinnerfilm „The Square" im Jahr 2017, schickt der schwedische Regisseur Ruben Östlund mit „Triangle of Sadness" erneut einen Film ins Rennen um die goldene Palme. In der Sozialsatire geht es um zwei Models, die eine Luxus-Kreuzfahrt in der Südsee machen. Die Reise endet in einem absurden Desaster, als das Schiff sinkt und einige Überlebende sich auf eine verlassene Insel retten können. Der Film wurde von der MOIN Filmförderung mit 150.000 Euro in der Produktion unterstützt. Ein Teil der Postproduktion und des Teams kommen aus Hamburg.

„Holy Spider" Mit „Holy Spider" von Regisseur Ali Abbasi wird in diesem Jahr eine düstere deutsch-dänische Koproduktion im Wettbewerb von Cannes zu sehen sein. In dem Thriller taucht eine Journalistin in die dunklen Schattenseiten der iranischen Stadt Mashhad hinab, um den Serienmorden an Prostituierten durch den so genannten "Spinnenmörder" auf den Grund zu gehen. Dieser glaubt, die Straßen von Sündern säubern zu müssen. Abbasis Film „Border" gewann 2018 in Cannes den Hauptpreis in der Sektion „Un Certain Regard". Der Film „Holy Spider", dessen Postproduktion teilweise in Hamburg stattfand, wurde von der MOIN Filmförderung mit 90.000 gefördert.

„Pacifiction – Tourment sur les Îles" Im neuen Drama von Albert Serra dreht sich alles um einen französischen Hochkommissar auf Tahiti (gespielt von Benoît Magimel). Zwischen offiziellen Empfängen und zwielichtigen Lokalen fühlt er ständig den Puls der einheimischen Bevölkerung, aus der jederzeit Wut aufsteigen kann. Dies gilt umso mehr, als sich ein Gerücht hartnäckig hält: Angeblich wurde ein U-Boot gesichtet, dessen geisterhafte Präsenz eine Wiederaufnahme der französischen Atomtests ankündigt. Hinter der europäischen Koproduktion steckt die Hamburger Produktionsfirma Tamtam Film („Ein großes Versprechen", „Manche hatten Krokodile"). Die Produktion wurde mit 80.000 Euro gefördert.

UN CERTAIN REGARD

„More Than Ever" Mit dem Romy Schneider-Drama „3 Tage in Quiberon" gewann Regisseurin und Autorin Emily Atef im Jahr 2018 mehr deutsche Filmpreise als jeder andere Film. Ihr neuer Kinofilm „More Than Ever" feiert nun rund vier Jahre später seine Premiere in Cannes. Im Film geht es um eine junge Frau (gespielt von Vicky Krieps), die aus der Großstadt flieht und in der Natur Norwegens den Platz für ihre letzte Reise findet. Eine Liebesgeschichte, ein emotionales Drama über das Ende des Lebens – und eine Verneigung vor der Landschaft Norwegens. Das Drehbuch schrieb Atef gemeinsam mit Lars Hubrich (u.a. „Tschick") und das Szenenbild stammt von der Hamburgerin Silke Fischer (u.a. „Unorthodox" und „3 Tage in Quiberon"). Gefördert wurde die Produktion mit 200.000 Euro.

„Burning Days" In dem Thriller „Burning Days" des türkischen Regisseurs Emin Alper verschlägt es einen jungen und idealistischen Anwalt in die türkische Stadt Balkaya. Während sich die Kommunalwahlen nähern, sieht er sich mit der Komplexität der Kleinstadtpolitik konfrontiert, in der jeder nach seiner eigenen Version der Wahrheit lebt. Alper lief 2019 mit „Eine Geschichte von drei Schwestern" im Wettbewerb der Berlinale. Ein Teil der Postproduktion inklusive Schnitt und Musik hat in Hamburg stattgefunden. Gefördert wurde die Produktion mit 100.000 Euro.

QUINZAINE DES RÈALISATEURS

„Beben" Der Kurzfilm „Beben" von Regisseur Rudolf Fitzgerald Leonard wurde zum Großteil in Schleswig-Holstein gedreht – Hauptdarsteller ist der Hamburger Luis Brandt. Im Zentrum des Films stehen die Physiotherapeutin Mina und ihr jugendlicher Patient Leon, der mit infantiler Zerebralparese lebt. Während einer Therapiesitzung im Therapiebecken kommt es zu einem Zwischenfall, der von ein paar unbeteiligten Personen mit dem Handy aufgezeichnet und ins Internet gestellt wird. Das Video und die Verbreitung in den sozialen Medien haben weitreichende Folgen für die zwei Hauptprotagonist*innen. Das Drehbuch schrieb Fitzgerald Leonard gemeinsam mit Luis Brandt und Produzentin Annika Birgel. Gefördert wurde „Beben" mit 12.000 Euro. Die 75. Internationalen Filmfestspiele von Cannes finden in diesem Jahr vom 17. bis 28. Mai statt.

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