MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein

FFHSH führt Diversity Checklist ein

29.06.2020 | Mehr #VielfaltFilmen

Die queere Flüchtlingsgeschichte "Futur Drei" oder das Mädchen-Fußballteam aus "Kick it like Beckham" zeigen es: Gute und erfolgreiche Filme kommen ohne Klischees und stereotype Rollenbilder aus. Mit der verpflichtenden "Diversity Checklist" setzt sich die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein nun strukturell für mehr Diversität in ihren geförderten Projekten ein. Das Ziel: mehr Vielfalt filmen!

Wie viele Frauen haben eine leitende Funktion innerhalb der Filmproduktion? Gibt es im geplanten Projekt People of Colour? Muss das Liebespaar immer Mann und Frau sein? Und sind Menschen mit Behinderungen am Dreh beteiligt? Unterschiedliche Vorbedingungen in Bezug auf Alter, körperliche Voraussetzungen, Hautfarbe und Aussehen, Herkunft, Religion oder Weltanschauung, sexuelle Identität oder sozioökonomischen Status begegnen uns stets im Alltag. Die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein setzt sich dafür ein, dass diese Welt so auch im Film zu sehen ist.

Mit der Diversity Checklist will die FFHSH ihre Antragsteller*innen dazu anregen, Filmstoffe kritisch zu hinterfragen. Sie zielt dabei auf die verschiedenen Phasen der Filmherstellung ab, von der Entwicklung über die Produktion bis zur Auswertung.

Helge Albers, Geschäftsführer der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, sagt dazu: "Mehr Vielfalt filmen und Geschichten erzählen, die sonst ungehört bleiben: Wir wollen unsere vielfältige, multikulturelle Gesellschaft modern und in all ihren Facetten auf der Leinwand sehen. Auch unsere Fördernehmer*innen wollen wir stärker für das Thema Diversität sensibilisieren. So wie wir vor einigen Jahren mit dem Grünen Drehpass das Thema Nachhaltigkeit auf die Agenda unserer Branche gesetzt haben, ist es jetzt höchste Zeit, unbewusste Vorurteile und Klischees zu hinterfragen. Unsere Diversity Checklist und die diversere Besetzung unserer Fördergremien sind dafür ein erster Schritt. Last but not least ist es ein offenes Geheimnis, dass Diversität und Kommerzialität keine Gegensätze sind."

Der aktuelle Stand der Checklist wurde im Austausch mit Wissenschaftler*innen, Diversity-Expert*innen und Vertreter*innen der Filmbranche entwickelt. Dazu zählen u.a. Prof. Dr. Elizabeth Prommer der Universität Rostock, Dr. Skadi Loist der Filmuniversität Babelsberg, die Produzentin Andrea Schütte von Tamtam Film, die X Verleih- Vorstandsvorsitzende Leila Hamid, Brigitte Drodtloff, Vorstand Verband Deutscher Drehbuchautoren, sowie der Panthertaiment-Produzent und Schauspieler Tyron Ricketts. Erklärtes Ziel der FFHSH ist, die Liste fortlaufend anzupassen und weitere Maßnahmen für mehr Vielfalt im Film zu entwickeln.

Instagram-Aktion #Vielfaltfilmen Die FFHSH ruft die Filmbranche dazu auf, Statements und persönliche Anekdoten zu Vielfalt im Film unter dem Hashtag #vielfaltfilmen über Instagram, Facebook oder Twitter zu teilen.

Hier gibt es die neue Diversity Checklist unterteilt in Development, Produktion und Verleih:

Die Checklist ist auf der Grundlage des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz entstanden. Zudem sind Ansätze ausländischer Filmförderinstitute berücksichtigt worden.

Foto: Lucas Sankey/Unsplash

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